Gefängnis-Neubau: Erste Arbeiten im Spätsommer

Begonnen wird mit Übergangsmaßnahmen. Wann mit dem eigentlichen Trakt begonnen wird, ist noch offen.

Gefängnis-Neubau: Erste Arbeiten im Spätsommer
Foto: Friedhelm Reimann

Anrath. Der Neubau eines Männergefängnisses in Anrath nimmt konkrete Formen an. Die Leiterin der JVA Willich 1, Charlotte Narjes, teilte jetzt mit, dass der Start der Neubaumaßnahme im Spätsommer dieses Jahres erfolgen soll. Damit ist aber nicht der eigentliche Neubau gemeint. „Am Anfang stehen Interimsbaumaßnahmen“, erläuterte Narjes auf WZ-Anfrage. Damit ist gemeint, dass für die Zeit der Vorbereitung und während der Abbrucharbeiten — zum Beispiel des alten Frauengefängnisses, das schon seit 2009 leer steht — übergangsweise Räume geschaffen werden. Deshalb sei auch noch unklar, wann mit dem Neubau des eigentlichen Gefängnistraktes begonnen werden könne, so die Leiterin. Insgesamt befinden sich die Planungen aber im angedachten Zeitplan. Am Freitag wird die JVA bei einem kleinen Fest mit Imbiss und Erfrischungen die Anwohner aus der Nachbarschaft über die Neubauplanungen informieren.

Am Standort in Anrath sollen voraussichtlich bis Ende 2023 zwei Neubauten für das Männergefängnis entstehen (die WZ berichtete). Zunächst wird dadurch Platz für 400 Gefangene geschaffen. Wenn dieses Gebäude fertiggestellt ist, wird das bisherige Männergefängnis abgerissen und an dieser Stelle ein zweiter Neubau für 368 Gefangene begonnen.

Die Vorplanung war im Dezember des vergangenen Jahres abgeschlossen worden. Im Januar folgt dann der Abriss eines Werkstattgebäudes zur Vorbereitung der im Spätherbst beginnenden Interimsbaumaßnahmen. Dazu musste zunächst eine Genehmigung für die denkmalgeschützten alten Hafthäuser beantragt werden. Zwei historische Beamtenwohnhäuser außerhalb der Mauern sollen erhalten bleiben — darunter das Gefängnismuseum.

Den Neubau für das Männergefängnis in Anrath hatte bereits im April 2016 der damalige NRW-Justizminister Thomas Kutschaty angekündigt. Damals hieß es, im Landeshaushalt seien dafür rund 150 Millionen Euro vorgesehen.

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