Tönisvorst Feuerwehr löscht brennenden Bunker

Aus dem Gebäude des Gartenbaubetriebs Knodt, in dem sich Holzspäne befanden, schlugen hohe Flammen. Verletzt wurde niemand.

Tönisvorst: Feuerwehr löscht brennenden Bunker
Foto: Günter Jungmann

St. Tönis. Nachts gegen 1 Uhr ist am Samstag bei der Polizei die Meldung über einen „unklaren Feuerschein“ über dem Gartenbaubetrieb Knodt im Bereich Unterschelthof eingegangen. Sofort alarmierte die Kreisleitstelle der Feuerwehr die gesamte Freiwillige Feuerwehr Tönisvorst. Beim Eintreffen beider Löschzüge schlugen bereits meterhohe Flammen aus einem Spänebunker, der an einer großen landwirtschaftlichen Halle angebaut war. Der rund 150 Kubikmeter große Bunker diente laut Feuerwehr als Vorratslager der Biogasanlage. In ihm befanden sich große Mengen geschredderter Holzspäne.

Tönisvorst: Feuerwehr löscht brennenden Bunker
Foto: Günter Jungmann

Große Herausforderung für die Feuerwehr war, dass das Feuer drohte, auf die angrenzende Halle überzugreifen. Einsatzleiter Frank Meier zog daher den Löschzug Kempen sowie die Löschgruppe Unterweiden hinzu. Außerdem vor Ort waren ein Großtanklöschfahrzeug aus Krefeld, ein Atemschutzgerätewagen aus Viersen sowie Polizei und Rotes Kreuz. Mehr als 80 Einsatzkräfte waren es insgesamt.

Tönisvorst: Feuerwehr löscht brennenden Bunker
Foto: Günter Jungmann

Mit mehreren Löschrohren schirmten die Einsatzkräfte die Halle ab — und zwar in der sogenannten Riegelstellung. „Das ist eine feuerwehrtaktische Maßnahme, um gefährdete Objekte abzuschirmen. Erst danach konzentrieren wir uns auf die eigentliche Brandbekämpfung“, erklärt Markus Hergett, Pressesprecher der Tönisvorster Feuerwehr.

Die angeforderten Zusatzkräfte widmeten sich dann der Brandbekämpfung am Spänebunker, unter anderem mit der Hilfe tragbarer Leitern. Weil die Rauchentwicklung sehr stark war, war der Einsatz nur unter schwerem Atemschutz möglich. Das Feuer war möglicherweise im Bereich der Einzugsschnecke ausgebrochen.

Die Feuerwehr teilte die Einsatzstelle in drei mit Führungskräften besetzte Abschnitte ein, um möglichst gut organisiert zu sein. Nach gut einer Stunde konnten die Feuerwehrleute ein bisschen aufatmen: Es war nämlich zu diesem Zeitpunkt sichergestellt, dass das Feuer auf den Bunker beschränkt und die große Halle verschont geblieben war.

Eine weitere Herausforderung an der Einsatzstelle war die Wasserversorgung. Ohne die Krefelder Hilfe mit dem Großtanklöschfahrzeug und einem Wechselladefahrzeug aus Viersen wäre der Einsatz weitaus problematischer geworden. Carsten Knodt, Inhaber des Betriebs, unterstützte die Feuerwehr, indem er einen Radlader zur Verfügung stellte, mit dessen Hilfe der Spänebunker leergeräumt wurde. Vorher jedoch musste die Feuerwehr den Bunker mit Kettensägen öffnen. Das geschredderte Holz musste außerhalb des Bunkers mit großem Aufwand gelöscht werden, auch das unter schwerem Atemschutz. Weitere Einsatzkräfte kontrollierten mit Wärmebildkameras die Schnittpunkte zur angrenzenden Halle.

Nach gut 90 Minuten begann die Feuerwehr mit den Nachlöscharbeiten, die Zahl der Einsatzkräfte wurde nach und nach reduziert. Als Letzte verließen die Mitglieder des Löschzugs St. Tönis gegen 4.30 Uhr den Einsatzort. Als in den Gerätehäusern für die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft gesorgt war, war es 5.30 Uhr.

Kräfte des Roten Kreuzes übernahmen die ganze Nacht lang die Versorgung der Einsatzkräfte und unterstützten den Rettungsdienst. Der wurde aber nicht gebraucht, Verletzte gab es keine.

Über die Ursache des Brandes und die Höhe der Schadenssumme machte die Polizei gestern keine Angaben. Weitere Erkenntnisse werden die Ermittlungen in den nächsten Tagen ergeben. hd, WD

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