Fast in Zivil — Jungfrau mit Bartschatten

Kurz vor Sessionsende sprach die WZ mit dem ersten Dreigestirn in Tönisvorst.

Fast in Zivil — Jungfrau mit Bartschatten
Foto: Beckers

Tönisvorst. Das Tönisvorster Dreigestirn mit Prinz Karl-Heinz III. (Lessenich), Bauer Harald I. (Gengnagel) und Jungfrau Helma I. (Helmut Krohnen) trug am Tulpensonntag zum letzten Mal im Heimatort das jeweilige Ornat — nur noch beim Hülser Umzug heute wird man sie direkt als Dreigestirn erkennen können.

Beim obligatorischen Frühstück der KG Fies Gelb mischten sich die Tolitäten gestern schon in Halb-Zivil unters Volk. Auf bajuwarisch getrimmt — denn immerhin ging es noch zum Kinder-Kostümnachmittag des Jugendkarnevalsvereins. Während des Frühstücks hatten die Drei reichlich Zeit für ein Interview. Alle bei bester Laune und die Jungfrau — unrasiert mit Bartschatten. Seine Frau wolle ihn nicht mehr küssen, „weil ich immer Lippenstift drauf habe“, klagte Helmut Krohnen mit einem Augenzwinkern.

Auf die Frage, ob sich die Wünsche, die das erste Dreigestirn der Stadt zu Beginn der Session geäußert hatte, erfüllt hätten, antwortete das Trio unisono: „Es war alles toll. Wir haben uns gut verstanden.“ Hinzu kam — auch das wurde noch einmal erwähnt — das traumhafte Wetter am Tulpensonntag.

Die nächste Frage ging an den Prinzen, der auch schon als Karl-Heinz II. die Narrenschar angeführt hatte: Welche Prinzenzeit war die schönste? Mit Blick auf seine damalige Prinzessin Doris und seine aktuellen Mitstreiter war die Antwort einfach: „Beide Prinzenzeiten waren sehr schön. Jetzt ist das halt was Einmaliges.“ Allerdings fügte er schmunzelnd hinzu, dass Jungfrau und Bauer keine Widerworte gäben — die Prinzessin damals wohl.

Bauer Harald erzählte, dass er in den vergangenen Sessionen seine Tochter Viviane, die im Rollstuhl sitzt, stets mit zu den Zügen genommen hat. Was in diesem Jahr nicht immer möglich gewesen sei. „Sie wäre gerne öfter mitgegangen. Aber sie ist nicht böse, dass es nicht so oft klappte.“ In der nächsten Session sei sie wieder häufiger dabei, versprach der scheidende Bauer noch.

Gengnagel wie auch seine Mitstreiter empfanden den Auftritt im Heilpädagogischen Zentrum Hochbend als den schönsten der Session. „Alle waren so schön verkleidet. Auch die Kinder der Jungfrau, die dabei waren, fanden es toll“, so Lessenich. Und Krohnen betonte, er wolle auch viele Prinzentreffen nicht missen.

Was denn nun für den Ort passender wäre: ein Prinzenpaar oder ein Dreigestirn, wollte die WZ abschließend vom Trio wissen. „Für uns Drei war das Dreigestirn optimal“, sagte die Jungfrau. Der Prinz meinte: „Beides ist wirklich schön.“ Ein Dreigestirn sei mal was anderes — „und da die Kosten durch Drei geteilt werden wohl auch günstiger“. Was vielleicht auch den Weg zu einem zweiten Dreigestirn in der Stadt ebnet.

Der Abschied der Fies-Gelben, als das Dreigestirn abzog zum nächsten Termin, war herzlich. Mit der Hoppeditz-Beerdigung wird für das jecke Trio und die Narren der Stadt insgesamt die Session heute enden.

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