Falsche Polizisten wollten 83-Jährige um ihr Erspartes prellen

Bankmitarbeiter haben verhindert, dass tausende Euro vom Konto der Willicherin abgeflossen sind.

Falsche Polizisten wollten 83-Jährige um ihr Erspartes prellen
Foto: Polizei Kreis Viersen

Willich/Mönchengladbach. Aufmerksame Bankmitarbeiter aus Willich und Mönchengladbach haben dafür gesorgt, dass mehrere tausend Euro zurück auf das Bankkonto einer 83-Jährigen aus Willich geflossen sind und nicht in die Hände von Kriminellen gingen.

Die Willicherin kam in Begleitung ihres Enkels am Mittwoch zur Wache. Sie sei zwischen Dienstag, 17. Juli, und Mittwoch, 18. Juli, mehrfach von angeblichen Polizeibeamten angerufen worden, erklärte sie. Man habe bei Festnahmen von Einbrechern, so die Anrufer, den Namen der Angerufenen als potentielles Opfer gefunden und es sei auch bereits viel Geld von Konten über diese Kriminellen gestohlen worden. „Die Frau wurde letztendlich so unter Druck gesetzt, dass sie höhere Geldbeträge von verschiedenen Konten abhob“, so Polizeisprecherin Antje Heymanns.

Besonders perfide dabei sei gewesen, dass die Anrufer das Vertrauen der Seniorin erschlichen hätten, indem sie ihr in einem der ersten Gespräche sagten, sie solle auflegen und die 110 wählen, um sicher zu gehen, dass sie wirklich mit richtigen Polizisten sprechen würde. Heymanns: „Dies tat die Frau auch und landete wieder bei den Betrügern. Diese hatten wohl die Telefonverbindung gehalten und die Seniorin hatte beim Wählen nicht bemerkt, dass sie kein Freizeichen hatte, als sie die 110 wählte. Vielmehr war sie zu diesem Zeitpunkt immer noch mit den Betrügern verbunden, die damit das Vertrauen der Seniorin erschlichen hatten.“

Stündlich setzten sie fortan die Frau unter Druck, bis sie das geforderte Geld am Mittwoch dann beisammen hatte. Da sie zu absolutem Stillschweigen verpflichtet wurde, um „die wichtigen Ermittlungen nicht zu gefährden“, hatte sie auf Nachfrage der Bankmitarbeiter erklärt, dass ihre Tochter das Geld für ein neues Auto benötige. Das beruhigte die Bankmitarbeiter aber nicht: Sie riefen den Enkel der Seniorin an, der sich sofort zu seiner Großmutter begab, die er völlig aufgelöst in ihrer Wohnung mit dem Geld antraf. Letztendlich vertraute sich die Seniorin ihrem Enkel an, der dann auch selbst einen Anruf der Betrüger entgegen nahm.

Rat der Polizei: „Legen Sie auf, wenn Sie solche Anrufe erhalten.“ Ein besonderer Dank, so Heymanns, gelte den Bankmitarbeitern. „Sie sind oft der letzte Kontakt der Senioren, bevor das Ersparte verloren ist. Die Bitte, besonders sensibel bei größeren Barabhebungen von älteren Menschen zu sein, richtet die Polizei daher auch an diese Adresse.“ Red

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