Entspannung pur beim Brunnenfest

Tolle Musik und viele Besucher gab’s am Wochenende in Anrath. Eis war sehr gefragt.

Anrath. „Was nichts kostet, ist auch nichts“, lautet eine Volksweisheit. Doch weit gefehlt: Der Anrather Werbering und zahlreiche andere Sponsoren sorgten dafür, dass am Samstagabend niemand Eintritt bezahlen musste für den Auftritt der Band „Booster“. Der Veranstalter schätzt die Zahl der Besucher auf rund 1800 — ein toller Erfolg und ein optimaler Auftakt für das Anrather Brunnenfest.

Entspannung pur beim Brunnenfest
Foto: Norbert Prümen

Gestern war die Resonanz bei bedecktem Himmel eher verhalten, wenn auch nicht gerade schlecht. Die Regentropfen, die ab 15 Uhr fielen, störten niemanden wirklich, zumal es viele Markisen gab, unter denen die Besucher saßen, aßen und tranken und die Passanten beobachteten — eine entspannte Angelegenheit.

Für Stimmung sorgten „The Earls“ und „Faltenrock“ — beide Bands hatten ihre Fans. Vor den Bühnen an der Pfarrkirche und vor der Sparkasse waren durchgehend Zuschauer in großer Zahl. Das Programm gestalteten auch viele Anrather wie der Chor „Gospel & Heart“ oder die „Leddschesweaver“ unter der Leitung von Christoph Carlhoff, die das „Loblied auf Anrath“ sangen. Die Geschäfte hatten ab mittags ihre Türen geöffnet, Brunnenfest-Angebote gab es für viele Sachen, vom Pulli bis zum Auto.

Der Turnverein, der seit kurzem auch Faszienztaining anbietet, das dem Bindegewebe guttut, hatte eine Familien-Rallye organisiert: Mit Strohballen war der Bobby-Car-Parcours auf der Viersener Straße gesichert, die Kids kreischten vor Begeisterung. Sicherheitshalber war die Viersener Straße mit einem Kipper und einem Unimog des Bauhofs abgesichert gegen Amokfahrer.

Lore Frehn und Sofia Weyhofen verkauften selbst gemachte Konfitüre, klagten aber über schleppenden Umsatz. „Der Erlös kommt hungernden Kindern in ostafrikanischen Ländern zugute“, so Frehn.

Kinder, die Frust abbauen wollen und was fürs Selbstbewusstsein tun müssen, sind in der „Körperschmiede now“ an der Linsellesstraße in Schiefbahn an der richtigen Adresse. Erstaunlich, mit wie viel „Schmackes“ Kinder im Grundschulalter auf die beiden Figuren eindroschen. Inhaberin Jami Lee Poos ist mit ihren 23 Jahren eine erfolgreiche Kampfsportlerin.

Gertrud Steves von der Katholischen öffentlichen Bücherei in Anrath verkaufte eine Tüte Bücher für nur fünf Euro. „Wir sind eine kleine Bücherei und wollen immer aktuelle Bücher zur Ausleihe bereitstellen“, erklärte die Ehrenamtlerin.

Angela Pitzen-Nilges vom Roten Kreuz erinnerte mit Utensilien wie einer Greifzange oder einem Essbesteck mit dicken Griffen für Menschen mit eingeschränkter Feinmotorik daran, dass das DRK nicht nur für Erste Hilfe oder Blutspenden steht, sondern auch einen ambulanten Pflegedienst betreibt. „I want you“ — als Trainer“, war am Stand des SC Viktoria 07 Anrath zu lesen. Ein weiteres Beispiel dafür, dass es nicht nur um Kommerz ging auf dem Brunnenfest.

Der stellvertretende Bürgermeister Guido Görtz pries am Stand von „Anrath 1000“ leckere Longdrinks an — der Erlös kommt Menschen, die in finanzielle Not geraten sind, zugute.

Nichts für Leute, die an Atemnot leiden: Der Aufstieg der Treppe in der Pfarrkirche mit ihren 230 Stufen — bei schwülwarmem Wetter verzichteten die allermeisten Besucher auf diese sportliche Herausforderung. Dafür war der Andrang in der Eisdiele so groß, als gäbe es diese kalten Köstlichkeiten zum letzten Mal in diesem Jahr.

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