Eine Schulung für den Ernstfall

Lehrer, Hausmeister und sonstige Beschäftigte an den Willicher Schulen lernen in einem Seminar das richtige Verhalten im Brandfall.

Eine Schulung für den Ernstfall
Foto: Stadt Willich

Willich. Drei Brände hat es seit 2012 an Willicher Schulen gegeben — glücklicherweise kam dabei nie jemand zu Schaden. Das soll so bleiben — und darum hat der Geschäftsbereich Schule Sport Kultur der Stadt Willich eine Seminarreihe „Notfallmanagement“ ins Leben gerufen, bei der seit September alle Beschäftigten der Schulen zum Thema „Richtiges Verhalten und Evakuierung bei Notfällen“ geschult werden.

Die Kosten trägt — bis auf einen Eigenanteil der Schulen — die Stadt Willich als Schulträger. Seminarleiter ist Rainer Höckels, Dozent am Studieninstut Niederrhein (SINN) und als Berufs-Feuerwehrmann mit langjähriger Erfahrung ein Mann aus der Praxis.

Von der Schulleitung über die Lehrkräfte und OGS-Mitarbeiter bis hin zum Hausmeister, AG-Anbietern und „Lesemüttern“ wird geschult, im Ernstfall zum Schutz der Kinder die richtigen Maßnahmen einleiten und durchführen: Wann evakuiere ich meine Klasse? Wann ist es sicherer, im Klassenzimmer zu bleiben? Und wie mache ich von dort auf mich aufmerksam? Höckels: „Schön, dass die Verantwortlichen in den Schulen schon großes Interesse bei den Vorgesprächen zeigen, um vorhandene Notfallorganisation an ihren Schulen zu verbessern. Konkretes Interesse, das auch bei den Seminaren spürbar wird — und das macht die Seminarreihe natürlich effektiv — und auch für mich als Vortragenden spannend.“

Die Seminarinhalte werden auf die jeweiligen Verhältnisse vor Ort in den einzelnen Schulen zugeschnitten. Gebäudezuschnitte und Tagesabläufe variieren natürlich, und das muss bei einer Notfallplanung berücksichtigt werden. Die Schulleitung erhält außerdem wertvolle Tipps für die Organisation des Notfallmanagements: Wer übernimmt im Krisenfall welche Aufgabe, wie stellt man sicher, dass alle Posten trotz Krankheit und Urlaub permanent besetzt sind? Wer ist Ansprechpartner für Rettungskräfte, und welche Informationen brauchen Feuerwehr, Rettungsdienst und andere Hilfskräfte? Wie können die Themen in den Unterricht integriert werden?

Positiver Nebeneffekt: Auch die technische Gebäudeausstattung gerät dabei in den professionell geschulten Blick. Seminarleiter und Schulträger stehen hier in engem Austausch.

Geschäftsbereichsleiter Schule Bernd Hitschler: „Wo Verbesserungspotenzial festgestellt wird, gehen wir diese Punkte gemeinsam mit den Fachleuten von Objekt- und Wohnungsbau an.“ Bis Ende des Jahres werden insgesamt rund 450 Beschäftigte geschult. Geplant ist, die Fortbildungsreihe regelmäßig zu wiederholen: Seminar, Brandschutzerziehung und Evakuierungsübungen — Vorbereitung für einen Ernstfall, der hoffentlich nie eintritt. Red

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