Ein echt cooles Spielmobil

Das Jugendheim „Hülse“ verfügt jetzt über einen eigenen Bus. „Getauft“ worden ist das Hülsemobil mit einem Eimer Wasser.

Ein echt cooles Spielmobil
Foto: Reimann

Willich. So gut die „Hülse“ und das „KaRo 11“ auch von Kindern und Jugendlichen angenommen werden: Manchmal kann es Sinn machen, da zu sein, wo junge Leute sind, die keine dieser Einrichtungen besuchen. Sigrid Semmler vom Jugendamt der Stadt Willich hat extra den erforderlichen Führerschein gemacht, um das „Hülsemobil“ zu fahren, das am Wochenende eingeweiht wurde. Der rund 30 Jahre alte Linienbus mit reichlich Patina war bislang als Ersatz für das Jugendzentrum MAXX im Einsatz, als der Standort Kantstraße aufgegeben wurde und die Räume an der Marseillestraße noch nicht fertig waren; das MAXX gibt es seit Ende des Jahres nicht mehr.

Schlipsträger wie der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Dietmar Winkels, oder Bürgermeister Josef Heyes, wirkten wie Exoten auf dem Gelände der „Hülse“. Sie waren aber gerngesehene Gäste.

Die Jugendlichen haben zum Teil mit Hand angelegt, um ihren Bus aufzupeppen. „Der Bus hatte jede Menge Rost“, sagte Tom Geerkes. Da gab es für den 22-Jährigen viel zu spachteln.

Die Jugendlichen entschieden sich für die Hauptfarben der „Hülse“, Blau und Grün, bei der Umgestaltung des Busses. Harald Greschok aus Neersen brachte die riesigen Buchstaben an, damit jeder weiß: Hier rollt das „Hülsemobil“ an. Thomas Gartz, ebenfalls aus Neersen, sorgte für verschließbare Kisten und Türen.

Nachdem der Bus mit einem Eimer Wasser „getauft“ wurde, stand er für eine erste Besichtigung zur Verfügung. Da findet ein Kicker Platz, es gibt eine Leinwand, eine Sitzecke, fließend Wasser, interessante Spiele und noch einiges mehr. Tim, Jannik und Julie von der Band Breathe proben regelmäßig in der „Hülse“ — jetzt war es Ehrensache für sie, zur Feier des Tages aufzuspielen.

Andreas Baumert, Leiter der „Hülse“, freut sich, dass sein Haus so gut angenommen wird, und zwar auch von Jugendlichen aus Syrien. „Die Drogenberatung war schon zu einem Couchgespräch in unserem Bus. Sie soll auch künftig ein bis zwei Mal im Jahr vorbeikommen“, sagte Baumert. Im September möchte er das „Hülsemobil“ zum Kinderfest des Kinderschutzbundes im Neersener Schlosspark bringen lassen.

„Schön, dass Sie auch dort sein können, wo Jugendliche sich treffen“, sagte Bürgermeister Josef Heyes. „Der Bus ist echt cool“, freute sich die Heimratsvorsitzende Andrea Nys (18). Auch für junge Syrer wie den 18-jährigen Mohammed, Schüler der Anrather Gesamtschule, ist das „Hülsemobil“ „ihr Bus“.

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