Die Suche nach Kita-Konzepten

Wie in anderen Städten fehlen auch in Willich Betreuungsplätze.

Die Suche nach Kita-Konzepten
Foto: dpa

Neersen. Das Thema Kindertagesstätten ist so komplex, dass am 20. Januar ein Workshop stattgefunden hatte. Es ging dabei um die Aspekte „Schaffung zusätzlicher Plätze“, „Konzept Tagespflege“, „Flexibilität der Angebotszeiten“ sowie um Personalfragen und sonstige Einzelfragen. Seit einiger Zeit ist — nicht nur in Willich — erkennbar, dass die Betreuung von Kindern unter drei Jahren stärker nachgefragt wird als ursprünglich vermutet. Die Teilnehmer des Planungsworkshops gehen davon aus, dass es bald der Normalfall sein wird, Kinder unter drei Jahren in einer Kita betreuen zu lassen. Ein daraus resultierendes Problem: In den Kitas wird es zunehmend eng — und es wird immer schwieriger an geeignetes Personal zu kommen.

„Es gibt einen großen Konkurrenzkampf um Kita-Personal“, erklärte Kindergartensachbearbeiter Michael Süßbeck jetzt im Jugendhilfeausschuss. Er fügte hinzu: „Wir werden es nie schaffen, alle Fachkräfte, die wir gut finden, zu halten, weil wir oft die Konditionen nicht bieten können, die andere Kommunen bieten.“ Worüber sich Dieter Lambertz (CDU) wunderte: In Willicher Kitas arbeiten laut Stadt ausgebildete Erzieherinnen als Kinderpflegerinnen, also als Ergänzungskräfte und werden auch entsprechend schlechter bezahlt. Auf der anderen Seite gebe es auch Frauen, die ein Studium abgeschlossen haben und jetzt als Erzieherin arbeiten. „Wir können froh sein, dass nicht alle weggehen, die hier nicht entsprechend ihrer Qualifikation eingesetzt werden“, findet Lambertz.

Dass mehr Kinder als einst prognostiziert einen Kindergartenplatz beziehungsweise einen Platz in der Tagespflege brauchen, führt zu Engpässen. Deshalb beschloss der Jugendhilfeausschuss jetzt etliche Empfehlungen aus dem Planungsworkshop. So sollen bei der Ausweitung der Kapazitäten in Einrichtungen Freier Träger die Trägeranteile von der Stadt übernommen werden. Darüber hinaus begrüßt es der Jugendhilfeausschuss, dass die Katholische Kirche bereit ist, die Tageseinrichtung St. Raphael zu erweitern. Die Verwaltung wurde aufgefordert, die Planungen zu begleiten und im Ausschuss zu berichten.

Außerdem wird die Verwaltung aufgefordert, die im Rat beschlossenen Reservestellen zur Entfristung von Stellen zu nutzen, um Mitarbeiterinnen möglichst dauerhaft an die Stadt als Arbeitgeberin zu binden. Es wurden auch etliche Prüfaufträge formuliert. So soll die Verwaltung bei einem zusätzlichen Bedarf in Schiefbahn mit der Evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde die Möglichkeit zur Ausweitung der Tageseinrichtung am Herderweg ausloten. Es soll auch geprüft werden, ob die Kita Bengdbruchstraße in Neersen erweitert werden kann — dasselbe gilt für die Tageseinrichtung an der Huiskensstraße in Anrath. rudi

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