Schullandschaft Willich Anrather Gymnasium will „digitale Schule“ werden

Das Schuljahr hat angefangen. Wie gut ist das Kollegium des Lise-Meitner-Gymnasiums in Anrath besetzt? Was ist Neues geplant? Ein Gespräch mit Schulleiter Thomas Prell-Holthausen.

Schullandschaft Willich: Anrather Gymnasium will „digitale Schule“ werden
Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Anrath. Das Lise-Meitner-Gymnasium in Anrath hat die ersten zehn Tage des neuen Schuljahres hinter sich. Wie gut sind die Anrather aufgestellt? Die WZ hat nachgefragt.

Gut erholt? Alle an Bord, alle fit, alle Positionen besetzt? Was sagen Sie zur aktuellen Besetzung Ihres Kollegiums, Herr Prell-Holthausen?

Thomas Prell-Holthausen: Wir sind prima aufgestellt, haben eine gesunde Personaldecke und können alle Fächer Lehrplan-mäßig unterrichten. Alle Stellen sind besetzt.

Wie viele neue Lehrer sind im Team?

Prell-Holthausen: Eine fest angestellte Lehrkraft für die Fächer Erdkunde und Sport ist neu. Und zwei Vertretungslehrer, die uns wahrscheinlich das gesamte Schuljahr hindurch unterstützen werden.

Welche Fächer sind bzw. bleiben Mangelfächer?

Prell-Holthausen: Mangelfächer haben wir im Grunde genommen keine. Die personelle Ressourcen sind aber von Fach zu Fach unterschiedlich. Sie ist in den Fächern Musik und evangelische Religion knapper. Aber in Informatik beispielsweise sind wir sehr, sehr gut aufgestellt.

Was ist neu in diesem noch jungen Schuljahr 2018/19?

Prell-Holthausen: G9. Die Umstellung auf neun Schuljahre zum Abitur betrifft neu unseren Jahrgang 5. Am Mittwoch haben wir vom Ministerium auch die Stundentafel zu G9 erhalten. Das ist die Vorgabe, welches Fach in welchem Schuljahr mit wie vielen Stunden unterrichtet werden soll. Diese Stundentafel ist aber nicht mit dem Stundenplan zu verwechseln. Der Plan steht natürlich schon, auch für die fünften Klassen. Und weil wir das Geschäft nicht erst seit gestern machen, erfüllen wir die erforderlichen Rahmenplanung. Wir können aber mit der Stundentafel nun konkret für die Zukunft planen. Denn die zweite Fremdsprache beispieslweise, also Latein oder Französisch, wird künftig nicht in Jahrgang 6, sondern erst in Stufe 7 angeboten. Und da Sie weiter nach Neuem fragen: Wir verfolgen die Idee, unsere Theater-AG auszubauen, beispielsweise auf jüngere Jahrgangsstufen. Vorstellen können wir uns beispielsweise englischsprachiges Theater. Aber das sind noch Ideenentwürfe, alles in der Entwicklungsphase.

Welche Baustelle — im übertragenen Sinne gemeint — beschäftigt Sie?

Prell-Holthausen: Das Thema „digitale Schule“. Wir streben als erste Schule in der Stadt Willich die Zertifizierung zur digitalen Schule an. Dazu müsssen die sächliche Ausstattung und die personellen Ressourcen stimmen. Und die Digitalisierung in den Unterricht einziehen. Das heißt: Die Kreidezeit sollte mittelfristig vorbei sein. Unsere Schüler sollten lernen, mit digitalen Medien zu arbeiten. Dazu wollen wir beispielsweise die Zahl der Tablets aufstocken. Wir sind in einem guten Gespräch mit der Stadt, die uns Unterstützung signalisiert. Die Zertifizierung „digitale Schule“ soll bis Ende dieses Schuljahres auf den Weg gebracht werden.

Ist eine tatsächliche Baustelle zu erwarten? Mit Baulärm und Dreck?

Prell-Holthausen: Nein. Unser Schulgebäude ist ja noch ein recht junges. Und unsere Schüler gehen sehr pfleglich damit um. Doch durch G9 wird sich mittelfristig eine Baustelle nicht vermeiden lassen. Dann ist eine räumliche Erweiterung nötig, denn laut Schulentwicklungsplan bleiben wir vierzügig. Es fehlen vier Klassenräume, die 2024/25 nutzbar sein sollten. Dazu muss man jetzt in die Planungsphase einsteigen. Eine Containerlösung wird nicht angestrebt.

Wie motivieren Sie Eltern und Schüler zur Mitarbeit als Ideengeber, wie binden Sie sie ein?

Prell-Holthausen: Das tun wir am LMG mit konsequenter Partizipation und Wertschätzung. Eltern und Schüler können bei uns gestalten. Wir gehen den Weg, dass wir Betroffene zu Beteiligten machen.

Machen wir einen Zeitsprung ans Ende des Schuljahres: Was möchte Sie im Sommer 2019 sagen können?

Prell-Holthausen: Dass wir auf dem Weg, auf dem wir sind, ein gutes Stück vorangekommen sind.

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