Zahl der Osterfeuer sinkt

Die Regeln in Kempen führen zu einem Rückgang. 2012 waren es noch 100 Feuer — in diesem Jahr sind es nur 30.

Kempen/Grefrath/Nettetal. Ein warmes Feuer ist bei den derzeitigen Temperaturen nicht nur schön anzusehen, sondern erfüllt auch seinen Zweck. Mit Osterfeuern ist das nicht anders — am Wochenende flammt diese Tradition wieder auf. Die WZ hat sich umgehört, wo ein Osterfeuer noch angemeldet werden kann und was dabei zu beachten ist.

„Bei uns sind 30 Osterfeuer beantragt und genehmigt worden“, sagt Christoph Dellmans, Pressesprecher der Stadt Kempen. Im Vorjahr waren es laut Dellmans 100, 2011 sogar 150.

Ein Grund für die sinkende Anzahl von Osterfeuern ist der „Antrag zur Genehmigung eines Brauchtumsfeuers“, der seit Mai 2012 auf Kempener Stadtgebiet gestellt werden muss. Diese neue Regelung hatte der Stadtrat einstimmig beschlossen. Demnach werden nur noch Feuer genehmigt, die tatsächlich auf Brauchtum beruhen und jedem zugänglich sind.

Antragsteller müssen Angaben zu Grundstück, Veranstalter, Aufsichtspersonen, Brandgut, Abstandsflächen und „Maßnahmen zur Gefahrenabwehr“ machen. Elf Punkte umfasst das „Merkblatt für ein Brauchtumsfeuer“.

Nur trockenes Holz, das nicht mit Farbe oder Beize behandelt worden ist, darf verbrannt werden. Der Holzhaufen sollte erst wenige Tage vorm Abbrennen aufgeschichtet werden, damit sich keine Tiere darin verstecken. Verstöße werden mit einem Bußgeld von bis zu 5000 Euro geahndet. Das Ordnungsamt will stichprobenartig kontrollieren. Die Anmeldefrist ist in Kempen bereits abgelaufen.

Am Karsamstag laden die Josefs-Schützen zum elften Mal auf den Mengelshof zu ihrem Osterfeuer ein. Die schon zur Tradition gewordene Veranstaltung lockte im vergangenen Jahr rund 350 Gäste auf den Hof von Rudolf Höfkes an der Unterweidener Straße 1. Kinder können dort Stockbrot backen und auf dem abgesperrten Gelände herumtoben. Es wird gegrillt und geschwoft — egal, wiel kalt es wird. Der Eintritt ist frei.

In allen vier Grefrather Ortsteilen sind jeweils zwei Osterfeuer mehr als in 2011 gemeldet: 21 in Grefrath, neun in Vinkrath, sieben in Oedt und fünf in Mülhausen. „Bei uns gibt es keine Sonderverordnung für Brauchtumsfeuer“, sagt Ordnungsamtsleiter Norbert Franken.

Auch Privatleute dürfen dort ein Feuer abbrennen. Wer eine Veranstaltung plant und sie noch anmelden muss, hat dazu heute von 8 bis 16 Uhr Gelegenheit: Tel. 02158/40 80 300. „Wir verlassen uns darauf, dass die Bürger alles vorschriftstreu machen“, sagt Franken. Das Ordnungsamt kontrolliert die Osterfeuer wie in Kempen stichprobenartig.

Lediglich zwei Osterfeuer gibt es auf Nettetaler Stadtgebiet. Das bestätigte die Verwaltung auf WZ-Anfrage. Seit mindestens 20 Jahren kommt der Hinsbecker Nachbarschaftsverein Hamsel am Karsamstag zusammen. „Jeder bringt ’was zu essen und trinken mit“, beschreibt Vereinsvorsitzender Hans-Georg Kupp die Amtosphäre ums Feuer. Im Nordwesten Kaldenkirchens brennt die Nachbarschaft Bruch ihr Osterfeuer ab.

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