WM-Fieber auf der Autoscooter-Fläche

In Kempen fallen Fußball-Event und Kirmes zusammen. Außerdem: Besuch bei Freunden und Lobeshymnen auf die Thomasstadt.

WM-Fieber auf der Autoscooter-Fläche
Foto: Reimann

Kempen. Langsam wird’s ernst mit der Mission „Titelverteidigung“ bei der Weltmeisterschaft in Russland. In der Kempener Altstadt wird das bislang nur vereinzelt deutlich — und auch die Stimmung bei den Leuten ist noch eher verhalten, wie der Flüsterer bei einem Bummel festgestellt hat. „So richtig im WM-Fieber, wie in den letzten Jahren, bin ich noch nicht. Aber das kommt schon noch. Spätestens beim ersten Deutschlandspiel“, verrät ein Kempener auf dem Buttermarkt.

WM-Fieber auf der Autoscooter-Fläche
Foto: Reimann

Ganz ohne Dekoration geht’s auf jeden Fall nicht. Während beispielsweise in der Bäckerei Sommer an der Engerstraße Fähnchen mit den Flaggen aller WM-Teilnehmer hängen, ist die Bäckerei Weidenfeld an der Judenstraße komplett in Schwarz, Rot und Gold geschmückt. Im Fenster hängt ein Bär im Trikot, und auch die obligatorischen Fahnen dürfen nicht fehlen. Auch die Schaufensterpuppen des „Radieschen“ sind bereits passend gestylt. Zurück auf der Engerstraße ist eine Köstlichkeit für die Weltmeisterschaft zu entdecken — in der Confiserie Amberg gibt es zu Schokoladenfußbällen und -spielern gleich die passende Schachtel in den drei bekannten Farben. Inhaberin Maria Amberg schaut gerne Fußball und freut sich auf die kommenden Wochen.

WM-Fieber auf der Autoscooter-Fläche
Foto: Foto-Forum/Reimann

Altstadt-Geflüster

Heute in einer Woche wird die Fußball-Welt schon mitten im WM-Fieber sein. Zusätzlich grassiert dann in Kempen das Kirmes-Fieber. Vom 16. bis 19. Juni wird in der Altstadt die Sommerkirmes gefeiert. „Da die Baustelle am Viehmarkt nicht vor der Sommerkirmes abgeschlossen sein wird, findet die Kirmes wie schon im letzten Jahr auf dem Burgparkplatz und dem Buttermarkt statt“, teilt die Stadt Kempen mit. Der „Streetfighter“, die Riesenschaukel der Firma Weber mit vielen Effekten, wird auf dem Burgparkplatz seinen Platz finden. Dort können die Besucher dann auf einen Flug bis in 22 Meter Höhe gehen. Ebenfalls an der Burg wird Mischa Peiffer mit seinem großen Bungee-Trampolin dabei sein. Neu auf dem Parkplatz ist der Food-Truck der Burger Lovers. Dazu gibt es auch einen Getränkewagen sowie Steh- und Sitzgelegenheiten.

Auf dem Buttermarkt lädt der große Autoscooter von Bernd Tovar, sonst auf dem Viehmarkt, zu flotten Fahrten mit vielen Effekten wie Laserlicht und Nebel über der Fahrbahn, ein. Gleich daneben steht Mainkas Raupe, die schon seit Generationen ihren Charme hat. Da die Kirmes parallel zum ersten WM-Spiel der Deutschen gegen Mexiko (17. Juni, 17 Uhr) stattfindet, spielt König Fußball natürlich eine Rolle. In Zusammenarbeit mit den Gastronomen vom Buttermarkt wird am Kirmessonntag ab 17 Uhr Tovars Platte geputzt, so dass aus dem Autoscooter ein Ort zum Rudelgucken wird und Gäste sich das erste WM-Spiel auf der Scooter-Fläche ansehen können. Eine ähnliche Aktion gab es bereits 2010, als Deutschland am Kirmes-Wochenende in der WM-Vorrunde gegen Serbien antrat. Damals verloren Jogis Jungs mit 0:1 — darüber wollen wir aber jetzt nicht mehr sprechen.

Zurück ins Jahr 2018: Gleich nach dem Spiel wird allerdings die Scooterplatte wieder freigeräumt und die Gäste können bis 23 Uhr ihre Runden auf der Kirmes drehen. Während des WM-Spiels bleibt der Rest der Kirmes geöffnet und wer dem Fußballrummel entgehen möchte, kann dem auf dem Burgparkplatz in angenehmer Atmosphäre ausweichen. Kinderkarussells, Schießwagen, Mandelwagen, Spiel und Spaßgeschäfte aller Art runden die Kirmes ab.

kempen.de

Vom Sport zur Kunst: Bekannte Altstadt-Künstler machten sich auf Einladung von französischen Freunden auf in Kempens Partnerstadt Wambrechies. Das Foto-Forum Kempen nahm an der ersten Natur-Foto-Ausstellung in der nord-französischen Stadt bei Lille teil. Insgesamt neun Fotobegeisterte aus Kempen konnten 27 großformatige Bilder in einem Atelier direkt an der Flusspromenade ausstellen. Die Vertreter der Foto-Forums Paul Maaßen, Manfred Joosten und Josef Lamozik sowie Ralph Braun für den Bereich Städtepartnerschaften der Verwaltung hatten alle Hände voll zu tun, die Bilder in den ansprechenden Räumen eines Architekten richtig zu platzieren. Drei Tage lang waren die Bilder von vier professionellen Natur-Fotografen und insgesamt über 80 Amateurfotografen in ganz Wambrechies verteilt auf zehn Ausstellungsbereiche zu sehen, darunter auch im Schloss Robersart und im neuen Stadtpark. Bei gemischtem Wetter kamen mehrere hundert Besucher. Zurzeit überlegt das Foto-Forum, diese Bilder auch einmal in Kempen auszustellen.

Kempen ist bekanntlich eine lebens- und liebenswerte Stadt. Das kann man jetzt in der Juni-Ausgabe des Bridge Magazins nachlesen. Das ist die größte deutschsprachige Fachzeitschrift zum Thema Bridge, und sie erscheint monatlich und bundesweit in einer Auflage von 30 000 Exemplaren. Anlass für die Lobeshymne auf die Thomasstadt war das Thomas-a-Kempis-Turnier, mittlerweile zum achten Mal veranstaltet vom Bridge-Club Kempen 2000. Der hatte in diesem Jahr 21 auswärtige Clubs zu Gast, davon fünf aus den Niederlanden. Damit ist das Kempener Turnier das gefragteste Bridge-Event in Nordrhein-Westfalen. Das Ganze lief als Kneipenturnier ab, bei dem die Teilnehmer verschiedene Spielorte in der Altstadt ansteuerten. „Herzlichen Dank für diesen erlebnisreichen Tag in Ihrer schönen Stadt!“, mailte einen Tag später Ellen Kubinyi vom Bridgeclub Pfalz an den Niederrhein. „Danke allen für diese besonders angenehme Atmosphäre bei den Spielen.“

Von der Sonne verwöhnt — das war auch die zweite Auflage des Feierabendmarktes in Kempen. Der Buttermarkt war wieder rappelvoll, an den Erdbeer-, Gemüse- und Antipasti-Ständen bildeten sich Warteschlangen, als habe es solche Köstlichkeiten in der Thomasstadt bisher nie gegeben. Ein Imker hatte nicht nur Honig mitgebracht, sondern auch ein kleines Bienenvolk. Es wurde allerorts geschlemmt und geplaudert — mittendrin Stadtsprecher Christoph Dellmans, der viele Hände schüttelte und sehr zufrieden aussah.

„Barfuß in Paris“ hieß es jetzt beim Genießer-Kino von Lichtspielen, WZ und Café Peerbooms. Der Film des nächsten Genießer-Kinos, 5. Juli, spielt ebenfalls in Frankreich: „Ein Dorf sieht schwarz“. Jeweils zwei Tickets dafür haben Bärbel Lehnen, Hanni Laschet und Michael Büsch gewonnen.

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