Wiesengrund: Briefmarken unter der Lupe

Philatelistenverein lockte Händler und Sammler nach Kempen.

Kempen. Mit geübten Blick überfliegt Hans Wellen ein Briefmarkenalbum. „Die hier ist interessant“, sagt er, nimmt per Pinzette ein einzelnes Postwertzeichen heraus und betrachtet es unter der Lupe. „Ich suche ungestempelte frühe Jahrgänge der Bundesrepublik, 1950 bis 1968“, sagt der Viersener. Nicht für sich, sondern für Enkel Nic (12) begab sich der Briefmarkenfreund auf die Suche beim Großtauschtag des Kempener Philatelistenvereins.

Einmal im Jahr kommen zahlreiche Sammler und Händler im Saal des Hauses Wiesengrund zusammen. Neben den regelmäßigen themenbezogenen Tauschtagen ist dies die Möglichkeit, in Kempen dem Hobby des Briefmarkensammelns nachzugehen.

„Wir werben demnächst auch in St. Tönis, Grefrath und Anrath neue Mitglieder“, kündigt Vereinsvorsitzender Josef Vinken an. Eine Ausstellung im Kempener Rathaus (siehe Kasten) ist ebenfalls geplant.

Das Hauptproblem: Dem Verein — das Durchschnittsalter liegt bei 68 Jahren — fehlt Nachwuchs. Deshalb hat es sich Klaus Wollersheim zur Aufgabe gemacht, mit den gezackten Schätzen im schicken Alu-Wühlkiste-Koffer auf Schulen zuzugehen. Vor einem Monat gab’s den ersten Tauschtag der „Jungen Briefmarkenfreunde Kempen“, die den Philatelisten angehören.

Zurück zu Hans Wellen: „Mein Enkel Nic ist beim Fußballspiel in St. Tönis. Deswegen suche ich für ihn mit“, sagt der Senior. Natürlich blieb da auch noch Zeit, für die eigene Sammlung — Hong Kong, Japan, Indien — Ausschau zu halten.

Ähnlich ging es Bernd Janßen, dem für seine BRD-Sammlung noch „der homogene Heuss-Satz“ fehlt. Doch die fluoreszierenden Marken will er in gestempelter, echtheitsgeprüfter Qualität haben — so ’was Spezielles gibt es nur bei größeren Tauschtagen.

Den nächsten Tauschtag in Kempen gibt’s am Donnerstag ab 19 Uhr im Kolpinghaus an der Peterstraße 23.

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