Kempen Viele Loblieder auf „unsere Luise“

Dem LvD in Kempen ist ein kurzweiliger Festakt zum 150-jährigen Bestehen gelungen — mit Musik und Grußworten auch aus ungewöhnlichen Richtungen.

Kempen: Viele Loblieder auf „unsere Luise“
Foto: Frank Basil

Kempen. Wenn neben dem Bürgermeister und der Landesschulministerin auch Cäsar und der Papst Grüße senden, dann muss es ein besonderes Jubiläum sein. Im großen Reigen der Feiern zum 150-jährigen Bestehen des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums stand gestern der Festakt in der Aula mit Musik und Reden auf dem Programm. Mit Lehrer-, Eltern- und Schülervertretern begrüßte Schulleiter Benedikt Waerder zahlreiche Gäste. In ihren Reden würdigten sie die Schule und die erste Leiterin Luise von Duesberg,

Sein Bild von der Schule geprägt habe sein erster Besuch beim Kultursplitter, berichtete Bürgermeister Volker Rübo. Im Kontrast zum Blick auf seine eigene Schulzeit präsentierte sich das LvD mit einer völlig neuen Form von Schule. Es sei kein freudloser Ort. „Unsere Luise“ sei keine ehrwürdige Lehranstalt, sondern eine zugewandte Schule, die den Schülern ein positives Bild von sich selbst vermittle. Rübo zählte zahlreiche Angebote am LvD auf, AGs, Jugend forscht, Big Band „United Horns“, Voice Company, Austausch in verschiedene Länder und Kooperationen mit der Wirtschaft.

Schulleiter Waerder, der auch die ehemaligen Schulleiter Helmut Grießmann und Rainer Helfenbein begrüßen konnte, war in seinem Festvortrag die Begeisterung für seine Schule — für die engagierten Lehrer und Schüler — anzumerken. Gleichzeitig beobachtet er auch einige gesellschaftliche Veränderungen mit Sorge. Auf viele Fragen habe man noch keine Antworten. Waerder wünschte sich, dass auch in Zukunft die Schüler im Mittelpunkt stehen und es gelingt, die Lust am Lernen zu vermitteln. Er hofft, dass die jungen Menschen darum kämpfen, dass die Werte, die sie am LvD lernen auch erhalten bleiben. Egal, wie die Fächer hießen. Wichtig sei es, den Schülern Respekt beizubringen — vor sich, der Natur und den Mitmenschen.

Es war ein Fest fürs LvD — der Name Thomaeum fiel aber doch auch sehr häufig. Die Konkurrenz der beiden Gymnasien kam ein ums andere mal augenzwinkernd zur Sprache. Beide Schulen verbinde eine „kooperative Konkurrenz“, so Waerder. Das sei gut für die Schullandschaft. Man ermögliche den Schülern eine individuelle Förderung und gleichzeitig sorge die Konkurrenz dafür, dass sich die Schulen weiterentwickelten.

Trotz Feierstimmung wurde immer wieder auch der Finger in die „Wunde“ mangelhafte Gebäude- und Technikausstattung gelegt. Mal ernst, mal äußerst witzig — als die Schülerinnen Lina Wehling und Caroline de Vos mit der Voice Company zur Melodie von „Haus am See“ die Stadtverwaltung aufforderten in die Tasche zu greifen. Trotzdem lautete ihr musikalisches Fazit: „Meine 1000 Enkel gehen — dreimal darfst du raten — aufs LvD und ich kann’s eigentlich kaum erwarten.“

Die Schülersprecherinnen Kim Peschke und Lisa Broeckmann bereuen es keineswegs, sich für das LvD entschieden haben — auch nicht, wenn ein Thomaeumsschüler mal spottet, LvD stehe für „Loser von drüben“. „Siggi und seinen Kalorienshop könnt ihr nicht überbieten“, sagten die Schülerinnen mit einem Augenzwinkern und mit Blick auf ihren Hausmeister Siggi Weldeck. Er erhielt ebenso Dank wie die Damen im Sekretariat, die Eltern, die das Café Luise betreiben. Sie seien stolz, eine so starke Schule zu repräsentieren.

Als Vertreterin der Schulpflegschaft, aber auch als ehemalige Schülerin und Mutter von drei Kindern am LvD dankte Claudia Mülders der „lieben Luise“ dafür, dass sie mit anderen die Idee zu dieser Schule hatte, auch den Mädchen Bildung zu ermöglichen. Und sie lobte das tolle Miteinander von Eltern, Lehrern und Schülern.

Die Grüße von Cäsar, Johannes Heesters, der seine „Klassenkameradin Luise“ grüßte, und Papst Franziskus übermittelt übrigens der TV-bekannte Kabarettist Jürgen Becker alias Jürgen B. Hausmann, der auch am Sonntag mit dem Programm „Ach, Luise. . . Schule und andere Seltsamkeiten“ im LvD zu sehen sein wird. Er kennt Schulleiter Waerder aus der Zeit des Referendariats. Und durch ihn übermittelte Papst Franziskus den Gästen: „Für Rom war es besser, dass Benedikt bei Zeiten ging. Kempen soll er aber noch erhalten bleiben.“

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