Kempen Viel Ärger mit parkenden Eltern

An fast allen Schulen nehmen die Probleme morgens die Probleme mit dem Autoverkehr zu.

Kempen: Viel Ärger mit parkenden Eltern
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Es gab keinen freien Platz, als die Mutter vor der Katholischen Grundschule Wiesenstraße parken wollte, um ihre Tochter zur Schule bringen. Diese saß zu diesem Zeitpunkt vorübergehend im Rollstuhl und konnte deshalb keine längeren Fußwege zurücklegen. Von Eltern, die mit ihren Autos im Halteverbot standen, gab es dafür immer mal wieder dumme Kommentare.

Ihren Namen möchte die Mutter nicht nennen. Dieses Beispiel ist aber an den Kempener Schulen kein Einzelfall, wie eine Umfrage der WZ an den Schulen zeigt. „Einige Eltern würden ihre Kinder am liebsten mit dem Auto gleich bis vor die Tür fahren“, sagt die Leiterin der Astrid-Lindgren-Schule, Sabine Stammen. Deshalb schicke sie immer zum Schuljahresbeginn einen Rundbrief an die Eltern, in dem sie auf das Problem hinweist. Bei manchen Eltern helfe das aber nichts. Der Hausmeister versperre deshalb morgens gegen 7.40 Uhr die Zufahrt zum Parkplatz mit einem Poller. Ein spezielles Problem sei, dass an der Straelener Straße viele Lkw parken, so Stammen. Das sei zwar erlaubt, führe aber dazu, dass die Sicht bei der Ausfahrt vom Schulgelände stark eingeschränkt sei.

Die Schulleiterin befürchtet wie viele ihre Kolleginnen, dass die Situation in den nächsten Wochen noch schlimmer wird. Dunkelheit, Kälte und Regen hätten zur Folge, dass im Winter noch mehr Eltern ihre Kinder zur Schule bringen als sonst.

Dorothee Heußen erinnert sich in diesem Zusammenhang besonders ungern an den vergangenen Winter. Da habe es vor dem Schulgelände „häufig brenzlige Situationen“ gegeben, berichtet die Leiterin der Gemeinschaftsgrundschule Tönisberg. So seien einige noch an den Elternlotsen vorbeifahren, obwohl sie auf der Straße gestanden hätten, um die Schüler über die Straße zu geleiten.

Immer wieder hielten einige Eltern mit ihren Autos auch an verbotenen Stellen an. Vor der Schule gilt in einem Bereich von rund 300 Metern ein Halteverbot in beide Richtungen, an das sich laut Heußen aber längst nicht alle Erziehungsberechtigten halten. Außerhalb dieser Zone und am Friedhof in der Nähe gebe es hingegen ausreichend Möglichkeiten, auf erlaubten Flächen zu parken.

Auch Heußen hat — gemeinsam mit der Leiterin des Kindergartens nebenan — Briefe an die Eltern geschrieben, um die Situation zu verbessern. Trotzdem würden die Halteverbote immer wieder missachtet. „Es sind gar nicht so viele Eltern, aber viele ,Wiederholungstäter’“, sagt sie. Erst vor einigen Tagen hat sie einen Vater auf sein Fehlverhalten hingewiesen und daraufhin eine „blöde Antwort“ bekommen. Heußen überlegt, eine Aktion mit Eltern und Schülern zu starten, die die uneinsichtigen Autofahrer direkt vor Ort auf ihre Fehler hinweisen.

Bei der Stadt Kempen sind diese Probleme seit langem bekannt — und zwar an allen Schulformen. Viele Möglichkeiten habe das Ordnungsamt aber nicht, sagt Stadtsprecher Christoph Dellmans. „Wir machen Kontrollen und schreiben gegebenenfalls auch Knöllchen. Ansonsten können wir aber nur an die Vernunft der Eltern appellieren.“

Außerdem habe die Schulverwaltung an der Marie-Juchacz-Straße einen Treffpunkt eingerichtet, von dem aus die Schüler zu Fuß zur Grundschule Wiesenstraße und zur Regenbogenschule gehen könnten.

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