Tönisberg: Stadt wirft Baupläne um

Im Bereich „Feldweg/Bergstraße“ muss viel geändert werden. Unterm Strich wird es deutlich weniger Grundstücke zur Bebauung geben.

Tönisberg. Bei den Planungen für das Baugebiet im Bereich Feldweg/Bergstraße muss die Stadt Kempen erhebliche Veränderungen vornehmen. Das geht aus der Vorlage für den Planungsausschuss am 5. Oktober hervor. Im Zuge der Aufstellung des Bebauungsplans haben sich gleich mehrere Komplikationen ergeben. Laut Vorlage haben Gutachter festgestellt, dass vor allem östlich des Feldweges der Boden nicht tragfähig ist. Deshalb empfiehlt die Verwaltung, dass in diesem Bereich weniger Grundstücke zu Bauland werden sollen. Nun sollen zunächst 14 Baugrundstücke geschaffen werden. Vorgesehen waren in einem ersten Entwurf 18 Parzellen.

Für deutlich mehr Stirnrunzeln bei den Politikern dürfte aber ein anderer Einschnitt sorgen. Die Verwaltung rückt nämlich von der ursprünglichen Idee ab, das Baugebiet in einem zweiten Schritt in Richtung Schaephuysener Straße zu erweitern. „Wir werden den Fraktionen empfehlen, darauf zu verzichten“, so Planungsamtsleiter Heinz-Peter Cox auf Nachfrage der WZ. Der Aufwand für die Bauherren auf dem nicht tragfähigen Boden zu bauen, wäre zu groß. Zudem müsste die Stadt Kempen einen erheblichen Aufwand betreiben, um an anderen Stellen Ausgleichsflächen zu schaffen. Sowohl Wiesenflächen als auch ein kleines Waldstück seien ökologisch wertvoll. Daher müssten an anderer Stelle kostenintensive Ausgleichsflächen geschaffen werden, so die Stadtverwaltung.

Mit Blick auf die Nutzung der Wald- und Wiesenflächen hatte unter anderem der Naturschutzbund sein Veto eingelegt (die WZ berichtete). Laut Stadt handelt es sich zwar nicht um schützenswerte Biotope. Trotzdem sei der ökologische Wert so hoch, dass eine Umsetzung des Bebauungsplan in diesem Bereich schwierig werde.

Für die Weiterentwicklung Tönisbergs bedeutet der Verzicht auf die Grundstücke in Richtung Schaephuysener Straße und zum Teil auch westlich des Feldwegs einen erheblichen Einschnitt. Legt man den zunächst vorgeschlagenen Bebauungsplan zugrunde, verzichtet die Stadt auf die Erschließung von rund 25 Grundstücken.

Verzichten will die Stadt Kempen auch auf die Anbindung des neuen Baugebietes an den Feldweg. Auf die Umsetzung dieser Idee ist nach Angaben von Heinz-Peter Cox sowohl für die Stadt als auch später für die Bauherren zu aufwendig.

Die tiefgreifenden Veränderungen werden wohl auch einen erheblichen Einfluss auf den Zeitplan haben. In einer Bürgerversammlung Ende 2016 hatte Planungsamtsleiter Cox angekündigt, dass die Bagger 2018 rollen sollen. Nun geht der Plan aber in ein weiteres Verfahren zur sogenannten Offenlage. Über diese will das Dezernat des Beigeordneten Stephan Kahl in der letzten Planungsausschuss-Sitzung 2017 oder in der ersten 2018 abstimmen lassen.

kempen.de

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