Tönisberg: Erlebtes Mittelalter

Matinee aus Anlass 725 Jahre Tönisberg.

Tönisberg. Der Heimatverein zu Gast im China-Restaurant- das kommt nicht alle Tage vor. Der Heimatverein lud am Sonntag zu seiner Matinee ins WokIn. Dort ging es um Vorgeschichte, Auswirkungen und Folgen des Vertrags von Vinnbrück, der vor 725 Jahren geschlossen wurde. Dazu gab’s eine Ausstellung, die auf viel Interesse stieß.

Im Vorfeld der Schlacht bei Worringen 1284 schlossen Graf Reinald von Geldern und der Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg einen Pakt. Dieser Vertrag von Vinnbrück ist das älteste Dokument Tönisbergs. Das Original liegt im Kölner Stadtarchiv. "Ausgestellt und gegeben zu Vennebrugge, im Jahre des Herrn 1284, am Tage nach Mariä Himmelfahrt" steht dort geschrieben. Die Stadt an der Vennebrugge lag an der Grenze zu Köln an der wichtigen Heerstraße Köln-Geldern-Nimwegen. In dem zentral in Vinnbrück gelegenen Wehrturm Berfes soll der Vertrag besiegelt worden sein.

Heimatverein-Vorsitzender Manfred Schwanitz freute sich über 130 Gäste, darunter Bürgermeister Karl Hensel. Umrahmt wurde die Matinee von Musik des Querflöten-Ensembles der Musikschule Neukirchen-Vluyn unter der Leitung von Gundula Elsenbruch. Das Ensemble brachte Musik des 13. und 15. Jahrhunderts zu Gehör.

Den Vortrag hielt der renomierte Historiker Stefan Frankewitz, der als Fachmann für hochmittelalterliche Geschichte des Niederrheins gilt. In lebendigen Worten entführte er ins Jahr 1284. Das gefiel auch Thomas Richards, dem Vorsitzenden der Straßengemeinschaft Vinnbrück. Er und zehn weitere Mitglieder hatten sich mittelalterlich verkleidet. Bereits im Juni feierte die Gemeinschaft ein Mittelalter-Sommerfest und war auch beim Seifenkistenrennen mit einer Burg auf Rädern zugegen. Die Tönisberger sind stolz auf ihre Geschichte und halten sie so würdig in Erinnerung.

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