Tebartz-van Elst holt den Titel

Die bunt geschmückten Schubkarren der Schützen in Unterweiden waren ein Hingucker.

Tebartz-van Elst holt den Titel
Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Kempen. Bischof Tebartz-van Elst räkelt sich in der Badewanne. Neben ihm wird für die Fußballweltmeisterschaft 2018 in Unterweiden geworben. Das vierte „Schubkarrenrennen“ der St. Josef-Schützenbruderschaft Unterweiden glänzte mit 13 kreativ gestalteten Karren und passender Kostümierung der Teilnehmer. Unter strahlend blauem Himmel präsentiertem die Teilnehmer am Samstagnachmittag eine bunte Mischung aus politischen und lokalen Themen.

Tebartz-van Elst holt den Titel
Foto: Friedhelm Reimann

„Zuerst hatten wir das Motto ,WM 2014’ festgelegt, aber da uns das zu einseitig war, haben wir es doch freigestellt“, erklärt Franz Steeg. Er hatte das Rennen zusammen mit Jürgen Berger organisiert. „Wir waren selber überrascht, was für tolle kreative Karren entstanden sind“, sagt Steeg. Die Teilnehmer hatten ihre Themen geheim gehalten.

Gegen 15 Uhr erreichte die Stimmung auf Gut Heimendahl ihren Höhepunkt — das Fanfarenkorps Blau-Weiß Kempen und das Kempener Prinzenpaar mitsamt Gefolge hielten Einzug. „Wir sind gerne gekommen“, sagte Prinz Heinz II., „Es ist schön, dass eine Bruderschaft so zusammenhält und ein Stück Brauchtum weiterlebt.“

Der Ursprung des „Schubkarrenrennens“, das nur alle paar Jahre in unregelmäßigen Abständen stattfindet, liegt in den 1920er Jahren. Da durch die Hyperinflation kein Geld für einen „richtigen“ Karnevalszug da war, gestaltete man Karren aus Holz. Diese wurden eigentlich für den Transport von Gurkenfässern genutzt. Der „Karneval für Arme“ sollte die Bevölkerung erfreuen und die Not vergessen lassen.

Zurück in die Gegenwart: Nachdem die Karren noch eine Runde über den Hof gedreht hatten, stellten sie sich der Bewertung durch das Karnevalskomitee. Mit großem Abstand gewann Jürgen Berger mit dem Wagen „Tebartz-van Elst“, auf dem darauf hingewiesen wurde, dass man nicht lügen soll. Zweiter wurde das Thema von Schützenkönig Wolfgang Orlowski: „Dosenwerfen ersetzt demnächst Vogelschießen“. Den dritten Platz belegte der Unterweidener Holzmichel (Michael Schroeren).

Nach einem Zug über die Heide kamen die Karnevalisten abends in der Gaststätte Dickerboom an. Viele Anwohner hatten zu dem Anlass sich und ihre Häuser bunt geschmückt. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Tag. Alle hatten viel Spaß“, sagt Franz Steeg. Er wünscht sich, dass die Veranstaltung in Zukunft „regelmäßiger“ stattfindet. Die letzten „Schubkarrenrennen“ gab es 1969, 1996 und 2002. Das nächste ist schon für 2017 geplant.

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