Stimmung „op Kempsche Art“ bei der Narrensitzung

Auf der Narrensitzung hat sich das amtierende Prinzenpaar verabschiedet. Außerdem gab es Zauberei und Musik für rund 250 Gäste.

Kempen. Es lag ein wenig Wehmut in der Luft des Kolpingsaals, als der amtierende Karnevalsprinz Peter I. und ihre Lieblichkeit Marianne I. (Croonenbroeck) auf der Bühne standen und in ihrer letzten Session ein zackiges Fanfaren-Ständchen gespielt bekamen. „Auch wenn der Saal heute nur einigermaßen gefüllt ist, haltet die Tradition weiter aufrecht“, sprach die Tollität in Richtung des Sitzungspräsidenten Günther Vida.

In der Tat waren es — inklusive Prinzengarde, Fanfaren- und Majorettenkorps Blau-Weiß Kempen und Kolping-Elferrat — insgesamt „nur“ rund 250 Gäste, die zur traditionellen Narrensitzung der Karnevalsgesellschaft (KG) Weiß und Blau Kamperlings gekommen waren.

Woran das auch immer lag — es war schade. Denn die Mischung aus Gardetanz, Büttenreden, Zauberei und Musik war mehr als gelungen und bot der kostümierten Narrenschar sowohl Lokalkolorit, als auch Kölsche Tön und bekannte Gesichter.

Die erste Stunde gehörte den Kempenern: Die KG-Flöhe brachten ein Stück wilden Westen an den Niederrhein, waren zuckersüß als Cowboys und Indianer verkleidet. Es folgten Funkengarde und das Prinzenpaar samt Garde. Diese rief „Jetzt geht’s los“ und verteilte Blumen im Publikum.

„Der Bauer und der Wiener“ waren die ersten Künstler von außerhalb. Sie verstanden es, mit ihrem Zwiegespräch für Lacher zu sorgen. Sie neckten und foppten sich, dass es nur so eine Freude war. Und sie brachten Lebensweisheiten inklusive Bauernschläue mit: Altbier hilft gegen Ungeziefer, eine Bayern-München-Flagge brennt sehr lange, und ein Boot erinnert an die erste Freundin. „Das Boot heißt Erika. Man kann es aufblasen“, kalauerte der Bauer.

„Unglaublich“ fanden alle die Show des lustigen Zauberkünstlers Schmitz-Backes aus Nettetal. Mit magischen Bewegungen zauberte der Spielkarten herbei und feixte: „Daniela Katzenberger auf chinesisch? Das heißt Dumm Ding!“ Und er gab Privates preis: „Ich habe mir ein Wasserbett gekauft. Meine Frau nennt es den Ozean der Liebe. Ich finde, Totes Meer ist da angebrachter.“

Weitere Höhepunkte waren die Travestieshow mit Vivian Wonder und der Auftritt der 60 Mann starken Prinzengarde Blau Weiß Ratingen. Für den guten Ton sorgten die Musikgruppen „Puddelrüh“ (Eschweiler) und Kroetsch (Köln). Das insgesamt vierstündige Programm der Sitzung brachte Stimmung „op Kempsche Art“ und eine Einsicht: Nicht die Menge der Zuschauer, sondern die Qualität des Abends ist entscheidend. Und die war wirklich erstklassig.

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