St. Huberter ist Chef im GdG-Rat

Nach Propst Eicker ist auch die zweite Führungsrolle in der Gemeinschaft der Gemeinden an einen Kempener gegangen.

Kempen/Tönisvorst. Überraschend ist der St.Huberter Pfarrer Pero Stanusic (47) am Wochenende zu einem der beiden GdG-Leiter ins Amt eingeführt worden. GdG steht für "Gemeinschaft der Gemeinden". Hintergrund dieser Bildungen im Bistum ist der Priestermangel in Zeiten, wo auch bei der Kirche das Geld knapper wird.

Im aktuellen Fall umfasst die GdG Kempen/Tönisvorst den kirchlichen Gemeindeverbund aus vier Pfarreien in Kempen und Tönisvorst: St.Mariae Geburt als Zusammenschluss der drei Gemeinden St.Marien, St.Josef und Christ-König, St.Hubertus (alle Kempen) sowie St.Cornelius (St.Tönis) und St.Godehard (Vorst).

Insgesamt gehören zu diesem Verbund, der künftig von einer Art Doppelkopf geführt wird, 33000 Katholiken. Kempen/Tönisvorst ist damit die größte GdG im Bistum.

Nachdem der Kempener Propst Thomas Eicker (45) bereits als Vorsitzender für den sogenannten KGV (Kirchen-Gemeinde-Verbund)- er umfasst die Ressorts Verwaltung, Finanzen und Personal- benannt worden war, gingen Insider davon aus, dass die zweite Führungsstelle, der Vorsitz im GdG-Rat, nach Tönisvorst geht- zumal St. Tönis vor der Zweck-Ehe mit 11 000 Mitgliedern die größte Pfarrgemeinde im Bistum Aachen war.

Am Samstag bei der GdG-Feier in St.Tönis ist aber Pero Stanusic von Regionaldekan Johannes Quadflieg auf den Schild gehoben worden. Bischof Heinrich Mussinghoff hat diese Wahl, die laut Pero Stanusic einvernehmlich war, abgesegnet.

Der St.Huberter steht damit im GdG-Verbund für die nächsten fünf Jahre an der Spitze für die seelsorgerische Arbeit, also alles, was die Pfarrgemeinderäte betrifft. Die GdG-Doppelspitze heißt nun Eicker/Stanusic und operiert von Kempen aus.

Neben dem Vorsitzenden Stanusic hat der GdG-Rat einen Sprecher auserkoren. Diese Aufgabe wird der Kempener Ralph Hövel übernehmen. Hövel (50) kommt aus der Gemeinde Christ-König.

Pero Stanusic stammt vom Balkan. Der Priester ist Kroate und kommt aus der Region Bosnien. Geboren ist er in Garevac, einem 3000-Seelen-Dorf in Nordbosnien. Im November 2000 kam Stanusic als Pfarrer nach St. Hubert (4700 Gemeindemitglieder).

Geweiht worden ist der 47-Jährige 1988 in Sarajewo. Anfang der 90er-Jahre kam der Kroate an den Niederrhein. Von 1993 bis 2000 war er Kaplan in Süchteln. Nach kurzer Zeit in Niederzier und Oberzier im Raum Düren ging es vor neuneinhalb Jahren schließlich nach St. Hubert.

2005/2006 war Pero Stanusic Dechant des Dekanats Kempen-Tönisvorst, 2008/2009 Pfarradministrator der nunmehr aufgelösten Kempener Gemeinden St.Josef und Christ-König in der GdG Kempen/Tönisvorst.

Seine neue Aufgabe geht Stanusic mit gemischten Gefühlen an. "Es ist ein sehr großer Verbund. Aber wir sind personell immer noch gut aufgestellt und nagen keineswegs am Hungertuch."

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