Sozialkaufhaus hat wieder zu

Der Betreiber gibt gesundheitliche Probleme als Grund an.

Sozialkaufhaus hat wieder zu
Foto: Lübke

Grefrath/Mönchengladbach. Nach etwa zwei Monaten hat das Sozialkaufhaus in Grefrath im ehemaligen Penny-Markt wieder geschlossen. Gesundheitliche Gründe gibt Frank Schneider an, der den Laden und ein weiteres Sozialkaufhaus in Mönchengladbach zusammen mit seiner Frau Anke geführt hat. „Ich hatte vor ein paar Jahren einen Herzinfarkt“, sagte Schneider auf WZ-Nachfrage. Und nun gebe es wieder Probleme mit der Gesundheit. „Und die geht vor.“

Die Planung, das Grefrather Sozialkaufhaus zu eröffnen, sei langfristig gewesen. „Ich habe nicht absehen können, dass so etwas passiert“, erklärt Schneider.

Die Fläche von 1000 Quadratmetern im ehemaligen Penny-Markt war Anke und Frank Schneider, das Paar wohnt in Wachtendonk, als Ideal erschienen. Sie hatten in dem Laden Gebrauchtes von Möbeln über Geschirr und Gläser, Küchenartikel, Dekowaren, Bekleidung bis hin zu Büchern angeboten. Anke Schneider hatte der WZ zur Eröffnung berichtet, wie sie auf die Idee gekommen waren. Ihr Mann sei bei der Suche nach einer Beschäftigung („Wir wollten nie auf staatliche Unterstützung angewiesen sein“) auf den Verein Help 2007 gestoßen. Mit dessen Hilfe habe er im April in Mönchengladbach-Rheydt an der Hauptstraße 55 ein Sozialkaufhaus eröffnet. Da dort aber nur 300 Quadratmeter zur Verfügung standen und das Lager voll war, hatte sich das Paar auf die Suche nach einem weiteren, „bezahlbaren“ Standort gemacht und waren in Gref-rath fündig geworden.

Die Wachtendonker führten die Sozialkaufhäuser im Franchise-Verfahren. An Eigenkapital mussten sie dafür je Haus 10 000 Euro als Startkapital einbringen, 20 000 Euro kamen von Help. „Wir mussten das Geld zusammenkratzen“, gibt Anke Schneider zu. Doch nach dem Erfolg in Mönchengladbach, hatte das Paar darauf gesetzt, dass auch Grefrath gut laufen würde.

Zurzeit räumt Frank Schneider die Läden aus. „Die Sachen werden auf die anderen Sozialkaufhäuser verteilt“, sagt er. Der Verein Help 2007 habe aber kein Interesse daran, die Läden anders weiter zu führen. „Help ist ein gemeinnütziger Verein, der sich zur Aufgabe gemacht hat, Menschen zu unterstützen und bezieht keinerlei staatliche Fördermittel. Unsere Unterstützung ergibt sich aus dem alltäglichen Bedarf“, heißt es auf dessen Homepage. Durch ein Netzwerk von Partnern in vielen Städten sei man in der Lage, viele soziale Projekte zu realisieren. Zu dem wird mit der „Existenzgründung mit Help 2007 — Franchise“ für die Einrichtung von Sozialkaufhäusern geworben. Laut Homepage gibt es mittlerweile 14 davon deutschlandweit. Mönchengladbach wird dort noch aufgeführt und zwölf weitere Standorte — Grefrath war in die Liste noch nicht aufgenommen worden.

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