Seit 80 Jahren im Druck

Die Firma te Neues wurde 1931 gegründet. Am Mittwoch startet wieder ein Fabrikverkauf.

Kempen. Ab Mittwoch stürmen die Menschen wieder zum Fabrikverkauf des te Neues-Verlags, Am Selder 37. Im Januar ist das für viele Kunden ein Ritual. Vor allem die Kalender sind heiß begehrt. Hochwertige Kunstkalender und Bildbände — damit ist der Verlag erfolgreich. Und das schon seit Jahrzehnten. In diesem Jahr feiert te Neues das 80-jährige Bestehen.

1931 gründete Heinz te Neues in Krefeld eine Offset-Druckerei. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nach dem Krieg ging es in Kempen weiter. „Ab Ende 1945 bis August 1947 half mein Vater Manfred seinem Vater, die Druckerei in Kempen wieder aufzubauen“, sagt Geschäftsführer Hendrik te Neues im WZ-Gespräch.

1948 übernahm Manfred te Neues die Verkaufsvertretung der Druckerei in München. 1952 wechselte er nach Kempen, „weil sein Vater gesundheitlich eingeschränkt war“.

„Mit der Anstellung des Münchner Kunsthistorikers Dr. Endres fiel 1950 der Startschuss für den Verlag und die Herstellung sowie Rahmung von Kunstdrucken“, erinnert te Neues an die Anfänge. Etwa zur gleichen Zeit wurde einem Leipziger Verleger für Schulwandbilder die Chance geboten, seinen ruhenden Verlag im Rahmen der Druckerei wiederaufzubauen. Der Schulbildverlag wurde 1967 wieder verkauft.

1958 entstand der erste Kunstkalender. Zehn Jahre später begann der Verlag Grußkarten und ähnliche Artikel zu vertreiben. Mit Kalendern wurde 1977 der te Neues Verlag als selbstständige Firma gegründet. „1984 zog sich mein Vater als Geschäftsführer aus der Druckerei zurück“, sagt Hendrik te Neues. Die Druckerei wird bis heute von seinem Onkel Jan geführt.

1982 gründete Hendrik te Neues in New York Publishing Company als erste ausländische Niederlassung. Der 58-Jährige, der mit seinem Bruder Sebastian (41) die Geschäfte führt, konnte Künstler wie Andy Warhol und Keith Haring exklusiv binden.

Neben Städten, Promis und Tieren widmen sich Bücher und Kalender auch dem afrikanischen Kontinent. Dabei setzt Hendrik te Neues unter anderen auf Michael Poliza, einen befreundeten Fotografen. Neustes Werk: „Classic Africa“. Dieses Buch wirkt nicht durch Farbenpracht, sondern durch seine kunstvollen Duplexbilder. Der Einband ist in Wildlederoptik und der Druck auf Naturpapier. Zur „einfachen Ausgabe“ (98 Euro) gibt es eine Collectors Edition (2000 Euro).

Wer es eher bunt mag, liegt bei „Africa“, „The essential Africa“ und „South Africa“ richtig. Oder greift zu „Eyes over Africa“. Passend dazu gibt es auch Kalender. Besonders witzig: Der kleine Tischkalender mit herausnehmbaren Tierfotos — für jede Woche eine Postkarte.

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