Schweinegrippe: Am Thomaeum sind 32 Schüler erkrankt

Die Sechstklässler haben sich wohl bei einer Mutter in der Eifel infiziert. Schule und Stadt warnen zwar, lassen das Gymnasium aber offen.

Kempen/Grefrath/Nettetal. Von Panikmache keine Spur- dennoch blieb das Telefon im Sekretariat des Thomaeum am Donnerstag kaum eine Minute stumm: In drei Klassen des Kempener Gymnasiums sind 32 Mädchen und Jungen erkrankt, die über Symptome der Schweinegrippe klagen.

Dabei handelt es sich um die Klassen 6a, 6b und 7d. Dort hütet jeweils ein Drittel der Schüler das Bett. "Da alle Sechser-Klassen vergangene Woche in der Jugendherberge Bad Münstereifel waren und eine Mutter, die als Begleitperson dabei war, an der Neuen Grippe erkrankt ist, ist besondere Vorsicht geboten", schreibt Direktor Edmund Kaum (Foto) auf der Homepage der Schule.

Für Kaum und die Lehrer ist das ein Anlass, noch mal nachdrücklich auf die Hygiene-Maßnahmen hinzuweisen, die nun in jeder Klasse noch einmal besprochen werden. "Bei Verdacht auf eine Infektion sollten Kinder und Jugendliche vorsorglich zu Hause bleiben", sagt der Leiter der Einrichtung, die 1000Schüler besuchen, mit Blick auf die Eltern. Alle Handkontaktflächen wie Türklinken, Lichtschalter und Sanitär-Anlagen würden täglich mit dem Desinfektionsmittel Curacid Aktiv behandelt.

Vorerst will Kaum keine Klassen oder sogar das ganze Thomaeum schließen. "Diese Entscheidung treffen wir nach Rücksprache mit den Gesundheitsbehörden und dem Schulträger, der Stadt." Da es noch keine bestätigte Erkrankung gebe, bleibe die Schule AmGymnasium4 für alle offen. Mit Rücksicht auf die vielen erkrankten Kinder würden aber Klassenarbeiten etc. verschoben.

Nach Auskunft der Stadt gibt es in Kempen keine weiteren Schulen, wo Verdachtsfälle auf die Schweinegrippe Grund zur Besorgnis geben müssten. "Wir haben im Vorfeld dafür gesorgt, dass auf allenToiletten und in allen Räumen mit Waschbecken Flüssigseife und Papierhandtücher zur Verfügung stehen", sagt Stadt-Pressesprecher Christoph Dellmans. Auch im Rathaus geht man davon aus, dass eine Epidemie verhindert werden kann.

In Grefrath und Nettetal gibt es keine Verdachtsfälle. Dort melden die Schulen: Keine besonderen Vorkommnisse, aber äußerste Sensibilität. "Ich habe nichts Besorgniserregendes gehört, Schließungen sind kein Thema", sagte Schulrat Thomas Bongartz.

Horst Gerlach, Leiter der Gemeinschaftsgrundschule Breyell: "Das Kollegium ist gewarnt. Ein Impfplan wurde an alle Kollegen weitergegeben." Nichts Auffälliges auch an der Realschule in Kaldenkirchen und am Lobbericher Jaeger-Gymnasium.

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