Reise aus dem Alltag heraus

Der Kempener Literaturpreis wurde in sechs Kategorien vergeben. Die Sieger präsentierten ihre Texte nun in der Paterskirche.

Reise aus dem Alltag heraus
Foto: Kurt Lübke

Kempen. „Was ist Glück?“ Mit dieser Frage startete Hans-Jürgen van der Gieth, Inhaber des Buchverlags Kempen (BVK), die Preisverleihung des Kempener Literaturwettbewerbs, der in diesem Jahr an einem sehr passenden Tag stattfand. Am bundesweiten Vorlesetag ließen die Gewinnerautoren die Besucher in der Paterskirche an ihren Werken teilhaben.

Und mit dem Glück als solches hatte sich Valentina Zimmerli Gutiérrez in der Kategorie Prosa (elf bis 13 Jahre) beschäftigt und den Sieg davongetragen. „Glück. Was ist das überhaupt? Geld? Ruhm? Ehre? Erfolg? Oder die große Liebe? Familie? Freunde? Ein langes Leben? Gesundheit?“ Mit all diesen Fragen startete die 13-Jährige ihren Text.

Aber nicht nur sie nahm die Gäste mit auf eine Reise durch ihre ganz persönliche Gedankenwelt. Die Gewinner aller sechs Kategorien des Wettbewerbs entführten aus dem Alltag heraus. Sie ließen die Zuhörer an Schicksalen teilnehmen, Wut erleben, Mut kennenlernen und Unendlichkeit erfahren.

Mancher Gewinner hatte eigens für den Abend eine weite Anreise auf sich genommen. Paula Böhlmann war mit ihren Eltern aus Sachsen angereist. „Ich habe schon in der sechsten Klasse angefangen, Kurzgeschichten zu schreiben. Mir macht es einfach Spaß und es fließt mir aus der Feder“, erzählte die 17-Jährige aus Chemnitz. Ein Musikvideo inspirierte sie dabei zu ihren Prosa-Text, mit dem sie einen zweiten Platz erreichte.

Während sie das erste Mal beim Literaturwettbewerb startete, war es für Elisa Heithoff schon der zweite Start. „Aber der erste Gewinn“, freute sich die 17-jährige Kempenerin, die den dritten Platz in der Kategorie Prosa belegte.

Ob jüngerer oder älterer Autor, ob aus dem Kreis Viersen oder von weiter her, die Sieger strahlten allesamt. In diesem Jahr waren es 280 Einsendungen, die die Veranstalter der Literaturtage, BVK und Stadt Kempen, erhielten. „Seit Jahren sind es durchschnittlich 250 bis 300 Einsendungen, die wir erhalten und mit denen sich unsere Juroren beschäftigen. Ich denke, das spricht für sich“, sagte Hans-Jürgen van der Gieth. Er hob die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Kempen hervor und bedankte sich sowohl bei Bürgermeister Volker Rübo als auch bei Kulturamtsleiterin Elisabeth Friese, in deren „guter Stube“ die Preisvergabe stattfand, für die Unterstützung.

Während die Erstplatzierten sich zusätzlich über eine Stele freuen konnten, die Steinmetz Manfred Messing mit Worten aus den jeweiligen Siegertexten gestaltet hatte, erhielten alle eine Urkunde und die Anthologie, in der die besten Texte des Literaturwettbewerbs veröffentlicht wurden. Das Werk mit dem Titel „In einer endlosen Schleife aus Zeit“ kann ab sofort beim BVK für fünf Euro erworben werden.

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