Rat entscheidet - Stadt Kempen übernimmt die Burg

Kempen. Nach monatelangen Diskussionen sind die Würfel am Dienstagabend in einer Sondersitzung des Stadtrates gefallen: Die Stadt Kempen wird die Burg vom Kreis Viersen übernehmen. Nach einer hitzigen Debatte stimmten die Fraktionen von SPD, Grünen, Freien Wählern Kempen (FWK), den Linken sowie der fraktionslose Jeyaratnam Caniceus für die Übernahme (zusammen 20 Stimmen).

Rat entscheidet - Stadt Kempen übernimmt die Burg
Foto: Friedhelm Reimann

Entscheidend waren acht Mitglieder der 18-köpfigen CDU-Fraktion, die ebenfalls für die Übernahme votierten. Gegen die städtische Übernahme stimmten zehn Ratsleute der CDU und die dreiköpfige FDP-Fraktion sowie Bürgermeister Rübo (CDU).

Abgestimmt wurde letztlich über einen modifizierten Beschlussvorschlag, der vor der Sitzung von den Fraktionen erarbeitet wurde - auf Anregung der SPD. Die Stadt soll nun Gespräche mit dem Kreis Viersen aufnehmen - mit der Zielsetzung einen Vertrag zur Übernahme abzuschließen.

Der Stuhl eines prominenten CDU-Ratsmitglieds war am Dienstagabend leer geblieben. Peter Fischer, der zugleich Fraktionschef der CDU im Viersener Kreistag ist, blieb der Sitzung fern. Er teilte der Redaktion am Dienstagnachmittag mit, dass er in Urlaub sei. In dieser E-Mail machte er aber deutlich, dass er sich vorab in der Fraktion für eine städtische Übernahme stark gemacht habe. Er schätze die Chancen des Burg-Projektes größer ein als die Risiken. Fischer freue sich auf diese Herausforderung, hieß es in der E-Mail. Ebenfalls nicht anwesend waren CDU-Ratsherr Jürgen Klement und Birgit Hallbach (SPD).

Damit hat sich die Mehrheit bestätigt, die sich in den vergangenen Tagen angedeutet hatte. Die Mehrheit des Rates stellte sich gegen den Willen von Bürgermeister Volker Rübo (CDU). Die Stadtspitze hatte den Burg-Kauf in der Vorlage für die Sitzung abgelehnt. Das finanzielle Risiko, die geschätzt elf Millionen Euro teure Sanierung und die weitere Projektplanung zu stemmen, sei zu hoch. Zudem habe die Stadtverwaltung keine ausreichenden personellen Kapazitäten für das Millionenprojekt.

Einen ausführlichen Bericht über die Sitzung lesen Sie in Kürze bei wz.de und am Mittwoch in der gedruckten Ausgabe der WZ.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort