Nettetal: SPD-Ratsherr Alexander Schwan tritt zurück

Die personell arg gebeutelte Partei verliert mit ihm ein engagiertes Mitglied, das für viele als Hoffnungsträger galt.

Nettetal. SPD-Ratsherr Alexander Schwan (23 Jahre) legt sein Mandat zum Monatsende nieder und scheidet gleichzeitig aus dem Vorstand des SPD-Ortsvereins aus. Die personell arg gebeutelte Partei verliert mit ihm ein engagiertes Mitglied, das für viele als Hoffnungsträger galt. Unsere Redaktion sprach mit Schwan über seine Beweggründe und Erfahrungen.

Warum, Herr Schwan, treten Sie als Ratsherr und SPD-Vorstand zurück?

Alexander Schwan: Berufliche Gründe. Nach meinem Studium der Internationalen Volkswirtschaft in Maastricht trete ich zum 1. März eine Stelle in Frankfurt in der zurzeit hochinteressanten Finanzbranche an. Darum kann ich im Rat und in den Gremien des SPD-Ortsvereins in Nettetal nicht weiter arbeiten.

Was nehmen Sie als Erfahrung aus drei Jahren als Ratsherr mit?

Schwan: Eine Menge, ganz klar. Ich habe als recht junges Ratsmitglied wertvolle Einblicke in die Kommunalpolitik bekommen, konnte sie in Ausschüssen mitgestalten. Besonders wichtig war für mich die Mitarbeit am Antrag auf einen Armutsbericht für Nettetal. Der wurde zwar von der CDU-Mehrheit abgelehnt, aber das Thema wird Nettetal weiterbeschäftigen, da geht kein Weg dran vorbei. Das mit angestoßen zu haben, ist für mich eine wertvolle Erfahrung. Allerdings zählt für mich nicht nur die Arbeit im Rathaus. Als Schriftführer im Förderverein Doppelturnhalle in Kaldenkirchen ist es mir eine Herzensangelegenheit, dass der Bau bald Wirklichkeit wird.

Wie sehr schwächt Ihr Rücktritt die Partei nach den Personalquerelen der letzten Wochen?

Schwan: Die Situation im Ortsverein ist nicht einfach. Ich hoffe, die Partei zeigt jetzt Geschlossenheit und klärt schnell die anstehenden Personalfragen - schließlich ist Wahljahr. Ich habe mich ja bemüht, junge Bürger wieder mehr für Politik zu interessieren. Das muss unbedingt weitergeführt werden. Doch die Gespräche in Fraktion und Ortsverein stimmen mich da zuversichtlich.

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