Musikalische Talente treffen den richtigen Ton

Die Preisträger spielten in Kempen. Ein Trio forderte mehr Fairness für den Wettbewerb.

Kempen. Die Trompete von Malte Linder erklingt hell und klar. Von den Wänden der Paterskirche hallt sie auf die vollbesetzten Stuhlreihen herab. Malte macht am Sonntag den Auftakt zum Klassik-Konzert.

Das Besondere: Er ist acht Jahre alt und spielt die Trompete erst seit September vergangenen Jahres. Doch in dieser kurzen Zeit hat er es schon zu Erfolg gebracht: Beim Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ in Mönchengladbach hat der Kempener, der die dritte Klasse der Regenbogenschule besucht, einen ersten Platz belegt.

Landrat Peter Ottmann hatte die Sieger aus dem Kreis Viersen zur Urkundenverleihung nach Kempen eingeladen. Einige von ihnen zeigten nach der Preisvergabe ihr Können. „Heute genießen Sie zum Null-Tarif ein Konzert, für das Sie auf diesem Niveau in Düsseldorf viel Geld bezahlen würden“, sagte Ottmann zum Publikum.

Unter den Preisträgern sind einige Musiker mit Instrumenten, die für diese Altersklasse eher ungewöhnlich sind: Felix Horst aus Nettetal spielt Fagott und wird dabei von Lea Appel aus Viersen am Klavier begleitet.

Der Viersener Jonathan Peters lässt fünf kurze Lieder auf seinem Horn erklingen. Ebenfalls aus Viersen kommen Kyra Isabel und Anna Judith Feikes, die an Oboe und Klavier zwei Werke von Marcello vortragen.

Auch populärere Instrumente kommen zum Einsatz: Lucas Klehr aus Viersen bringt mit seiner Gitarre und Stücken von Gaspar Sanz spanisches Flair in die Kirche. Zwei Fantasiestücke von Robert Schumann erklingen aus der Klarinette des Vierseners Simon Icking. Und die Willicherinnen Imke (Querflöte) und Friederike Sornek (Gitarre) sorgen mit Stücken von Händel für Begeisterung.

In T-Shirts mit dem Aufdruck „Fair Play“ betritt ein Schlagzeuger-Trio die Bühne. Zum Finale trommeln Jannis Günnel aus St. Hubert, Malte Golombek aus St. Tönis und Philipp Brendt minutenlang auf ihre klassischen Schlag-Instrumente ein.

Die 17 und 18 Jahre alten Musiker ernten für diverse Rhythmen langanhaltenden Applaus. Beim Wettbewerb, für den sie in den Weihnachtsferien täglich bis zu acht Stunden geprobt hatten, bekamen sie die volle Punktzahl. leh

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