Musical am Thomaeum: Der Frieden von Oklahoma ist trügerisch

Mit viel Charme entführen Thomaeum-Schüler ihr Publikum in das Nordamerika vergangener Tage.

Musical am Thomaeum: Der Frieden von Oklahoma ist trügerisch
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Der Sommer zeigt sich von seiner besten Seite, als Cowboy Curly (Konstantin Schäfer) mit überzeugender Stimme den Song „Oh what a beautiful morning“ singt. Oklahoma erscheint heiter und harmonisch. Doch schnell wird klar: Der Frieden ist trügerisch.

Curly verliebt sich in die Farmerstochter Laurey (Marie Angona) und sorgt für mächtig Trubel, denn er ist nicht ihr einziger Verehrer. Der fleißige Landarbeiter Jud Fry (Paul Klahre) möchte sie ebenfalls zur Frau haben und erfordert ein erbittertes Duell.

Mit viel Charme hat die Musical-AG des Gymnasiums Thomaeum ihr Publikum am Donnerstagabend in das Nordamerika vergangener Tage entführt. In einer komplett gefüllten Schul-Aula präsentierten die Schüler ihre Premiere des Broadway-Klassikers „Oklahoma!“.

Die Hochzeit mit Laurey vor Augen, setzen Curly und Jud hierin in einer außergewöhnlichen Fehde ihr Hab und Gut aufs Spiel. Mit Schusswaffen treiben sie die stoische Tante Ella Murphy (Johanna Angona) in den Wahnsinn; Korbversteigerungen arten aus in Prestige-Duelle. Das bringt selbst die umworbene Farmerstochter zur Verzweiflung.

Gleichzeitig wird die Geschichte von Ado Annie Carnes (Elena Holthausen) erzählt. „Kisses are my favorite food“ tönt sie — und übersieht in ihrer überschäumenden Lebendigkeit, dass ihr vermeintlicher Verehrer Ali (Simon Schalbers) eine Ehe unbedingt abwenden will. Stattdessen überlässt er sie wohlwollend dem lebhaften Will (Lauritz Novotny). Für viel Abwechslung im Liebes-Chaos sorgt die temperamentvolle Dorfgemeinschaft. Denn: Farmer und Cowboys wetteifern nicht nur miteinander, sondern feiern auch ausgelassene Feste.

Vor einer selbstgemalten Landschafts-Kulisse überzeugten die Schüler mit ihren mitreißenden Stepptanzeinlagen. Dass die rund dreistündige Vorstellung keine Längen hatte, war auch der Verdienst glänzender Nebenrollen. Dazu zählte die junge Dame Gertie Cummins (Celine Beccu), die das Dorf stets lauthals an ihrer Laune teilhaben ließ.

„Oklahoma!“ ist nach „Rent“ und „Anatevka“ bereits das dritte Musical, das Spielleiterin Brigitte Nienhaus und Musiklehrer David Nethen gemeinsam auf die Bühne gebracht haben. Dabei setzten sie erneut auf anspruchsvolle Live-Musik (gespielt vom Orchester), die die Handlung fortführte. Die Musiker eingeschlossen, nahmen an dem Projekt knapp 50 Akteure teil. „Die Probenarbeiten verliefen glatt“, zog Nethen Bilanz. Der hohe Aufwand hat sich gelohnt: Nach einer Zugabe wurde das Ensemble unter großem Applaus verabschiedet.

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