Kempen Mitarbeiter von Dornbusch fürchten erneut um ihre Jobs

Das Unternehmen soll zum zweiten Mal in diesem Jahr einen neuen Eigentümer bekommen.

Kempen: Mitarbeiter von Dornbusch fürchten erneut um ihre Jobs
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Wie geht’s weiter? Diese Frage stellen sich erneut die Mitarbeiter des Kempener Unternehmens Dornbusch Gravuren. Unter den 33 Arbeitnehmern geht erneut die Angst um, nachdem sie erfahren haben, dass der derzeitige Dornbusch-Eigentümer Ungricht aus Mönchengladbach vom US-Konzern Matthews International beziehungsweise dessen deutscher Tochtergesellschaft Saueressig mit Sitz im münsterländischen Vreden übernommen werden soll. Wenn das Kartellamt der Übernahme zustimmt, soll diese im ersten Quartal des nächsten Jahres erfolgen.

Ungricht bringt auf seiner Internetseite und der von Dornbusch seine Freude über die geplante Transaktion zum Ausdruck. Diese können die Mitarbeiter von Dornbusch nach Informationen der WZ aber nicht teilen. Sie waren erst wenige Tage vor Abschluss der Kaufvereinbarungen mit einem Bus nach Mönchengladbach gefahren worden. Dort wurden sie gemeinsam mit den rund 200 Beschäftigten von Ungricht über die Pläne informiert.

Hinzu komme, dass die Auftragslage bei Dornbusch derzeit schlecht sei, sagt Gewerkschaftssekretär Ralf Köpke von der IG Metall. „Die Löhne fließen zwar noch, aber die Informationen sind mangelhaft“, sagt er. Es gehe die Sorge um, dass die Arbeitsplätze vielleicht verlorengingen. Köpke hat herausgefunden, dass Matthews nach der Übernahme von anderen Firmen häufig Personal abgebaut habe.

Die Mitarbeiter von Dornbusch haben ein hartes Jahr hinter sich. Der Hersteller von Prägewalzen und -platten sowie Druckwalzen und -platten hatte zum 30. Mai die Eröffnung des Insolvenzverfahrens vor dem Amtsgericht Krefeld beantragt (die WZ berichtete). Damals waren die Auftragsbücher aus Sicht der Arbeitnehmer voll. Während des Insolvenzverfahrens war bei Dornbusch weitergearbeitet worden. Ende September wurde dann die Übernahme durch das Mönchengladbacher Unternehmen Ungricht bekanntgegeben. In der Zwischenzeit war 13 Arbeitnehmern gekündigt worden, nachdem es zuvor einen Interessenausgleich und Sozialplan des Betriebsrats gegeben hatte.

Ungricht wurde 1892 gegründet und ist nach eigenen Angaben einer der weltweit führenden Hersteller von Walzengravuren. Natürlich haben auch die Mitarbeiter von Ungricht Angst um ihre Arbeitsplätze. Das haben sie auch Reimund Strauß gesagt, der Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Mönchengladbach ist. Ein weiteres Problem könnte sein, das Ungricht bisher tarifgebunden ist, der neue Eigentümer Saueressig hingegen einen Haustarifvertrag hat.

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