Malteser: „Sterben ist kein Tabu-Thema“

Birgit Zielke-Steyer heißt die neue Leiterin der Kempener Hospizgruppe.

Kempen. Die Hospizgruppe der Malteser hat eine neue Leiterin. Ab sofort koordiniert Birgit Zielke-Steyer die Gruppe. Sie ist die Nachfolgerin von Adelheid Esters, die die Hospizarbeit in Kempen in den vergangenen Jahren intensiviert hat. "Ich freue mich auf die Aufgabe. Ich möchte mich für die Menschen öffnen, so wie sie sich mir gegenüber öffnen", sagt die 46-jährige Leiterin.

Seit 2002 betreut die Gruppe Sterbende und deren Angehörige auf dem letzten Weg des Lebens. "Wir wollen diesen Weg so angenehm wie möglich machen", so Zielke-Steyer.

Unter dem Motto "Sterben gehört zum Leben" bieten die Malteser eine ehrenamtliche Rundum-Betreuung. "Wir nehmen uns Zeit für die Menschen, hören zu und halten die Hand. Wir sind einfach da. Etwa 80 Prozent der Menschen wollen zu Hause und in Würde sterben. Dabei wollen wir sie unterstützen."

Seit knapp 30 Jahren ist sie als Krankenschwester im Duisburger Malteser-Krankenhaus mit dem Thema konfrontiert. Aber auch die Angehörigen stehen im Blickfeld des Angebotes. Bei Bedarf werden sie auch nach dem Tod des Patienten weiter betreut.

Zum Team der Kempener Gruppe gehören neben der neuen Leiterin sieben ehrenamtliche Betreuer. "Unser Angebot ist kostenlos", erklärt Geschäftsführer Peter Fischer, "der Kontakt zu den Sterbenden kommt meist über Krankenhäuser oder Pflegeheime zu Stande."

Im Malteser-Team wird dann beraten, welcher Helfer zum Sterbenden passt. Die Betreuer sind intensiv geschult. "Die Vorbereitung auf dieses Amt dauert ein knappes Jahr. Mehrere Fortbildungen gehören ebenfalls dazu", so Fischer. Die Betreuer werden mit ihrer Aufgabe nicht allein gelassen. "Die Gruppe trifft sich regelmäßig zum Austausch", so Fischer, "schließlich tragen die Helfer einen großen Ballast mit sich."

Die neue Leiterin hat sich auch zum Ziel gesetzt, die Hospizarbeit in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen. "Sterben sollte kein Tabu-Thema sein. Die Gesellschaft muss sich offen damit auseinandersetzen", sagt die Krankenschwester, die derzeit zusätzlich ein Studium der Sozialpädagogik absolviert.

Ordensauftrag: Die Hospizarbeit gehört zum ursprünglichen Auftrag der Malteser (seit 900 Jahren).

Gründung: In Kempen wurde die Gruppe 2002 von Marlene Ferber ins Leben gerufen. Der Ursprung im Kreis Viersen liegt bei den Grefrather Maltesern (seit 1997).

Aufgaben: Die Gruppe begleitet Schwerkranke, Sterbende und deren Angehörige mit allen physischen, psychischen, sozialen und spirituellen Bedürfnissen.

Finanzierung: Das Angebot ist für die Betreuten kostenlos. Die Einrichtung finanziert sich über Spenden an die Malteser.

Kontakt: Birgit Zielke-Steyer, Tel. 02152 / 897 667, [email protected]

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