Lobberich: Sammeln für ein neues Bienenhaus

Nettetaler Imker spendet nach der Brandstiftung zwei Völker.

Lobberich. Fünf Bienenvölker mit ungefähr 175 000 Tieren starben am Sonntagvormittag auf dem Nabu-Naturschutz einen qualvollen Tod, so der Nettetaler Nabu-Vorsitzende Heinz Tüffers. Nur etwa ein halbes Volk habe sich retten können, als das Bienenhaus in Flammen aufging. Ein Bienenvolk bestehe aus rund 35 000 Tieren, manchmal auch mehr.

Die bisher unbekannten Brandstifter hatten- wie die WZ bereits am Dienstag berichtete- Grillanzünder verwendet. Der schockierte Tüffers: "Die Reste haben wir beim Aufräumen gefunden. Auch an der Mauer lag noch eine Tüte mit dem Zeug." Zudem wirkte das Wachs der Waben beschleunigend. Das Haus auf dem Areal im Sassenfeld war in kürzester Zeit völlig niedergebrannt.

Das heimatlose halbe Volk ist inzwischen untergekommen. Ein Nettetaler Imker spendete zwei Völker, die erst einmal ein provisorisches Zuhause auf der Wiese gefunden haben. "Die haben sich bereits mit den vorhandenen Bienen vereinigt", erzählt der Naturschützer. Das laufe sehr einfach: "Wer als Arbeiterin an den Stock kommt und Pollen mitbringt, wird eingelassen." Nur für eine zweite Königin sei kein Platz. "Die wird sofort getötet."

Der Naturschutzhof erlebt eine Welle der Hilfsbereitschaft. Viele Menschen wollen spenden, die CDU sammelt Geld. "Die überlegen, ob sie uns ein neues Haus bauen sollen", sagt Tüffers.

Man könne Bienenvölker auch im Stock auf der Wiese halten, aber dann sei die Arbeit mit Kindergärten und Schulklassen nicht möglich. "Das ganze Jahr über können die Kinder hier erfahren, wie ein Bienenvolk lebt und arbeitet", sagt er. Das gehe aber nur mit dem Haus, weil das die entsprechende Sicherheit für die kleinen Neugierigen biete.

Die Bienen seien dabei gewesen, sich auf ihren Winterschlaf vorzubereiten, so der Nabu-Vorsitzende. Das Bestäuben von Obstbäumen finde nur im Frühjahr statt. Und bis dahin sollen sich mehr als die zwei neuen Völker im Sassenfeld tummeln.

"Ein Bienenvolk kostet etwa 180 Euro", sagt Tüffers. Die Völker sollen aus Spenden finanziert werden. Den Gedanken, vielleicht auf Bienen zu verzichten, habe es nicht eine Sekunde gegeben. Tüffers: "So ein Haus gehört einfach zum Naturschutzhof dazu."

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