Lobberich: Plädoyer für mehr Demokratie

Bei der Podiumsdiskussion am Werner-Jaeger-Gymnasium kamen Schüler und Politiker ins Gespräch.

Lobberich. Fünf Politiker von fünf Parteien, ein Moderator, 450 Zuschauer in der Werner-Jaeger-Halle und ein hitziger politischer Schlagabtausch waren Zutaten einer Podiumsdiskussion am Mittwoch.

Oberstufenschüler des Werner-Jaeger-Gymnasiums und ein Sozialwissenschaften-Kurs der Gesamtschule Breyell hörten sich die Debatte an, die von René Wallich initiiert und moderiert wurde. Der 29-jährige Referendar, seit August 2008 am Gymnasium, gründete im Mai eine Bundestagswahl-AG, der 19 Schüler beitraten.

"Wir haben unsere Ziele ziemlich hoch angesetzt", sagt Maximilian Pulm (19) und erzählt, dass es nicht einfach war, fünf lokale Spitzenpolitiker für die Podiumsdiskussion zu gewinnen. Unterteilt in fünf Gruppen beschäftigten sich die Oberstufenschüler mit den Parteien CDU, FDP, Grüne, SPD und Linke.

Zu Beginn der Diskussion präsentierte René Wallich den Politikern Hans-Hermann Föllner (Linke), Udo Schiefner (SPD), Kai Gehring (Grüne), Otto Fricke (FPD) und Uwe Schummer (CDU) die Ergebnisse der Schülerwahl, die eine Woche vorher durchgeführt wurde.

Die Wahlbeteiligung lag bei 55 Prozent, die Grünen wurden nach der CDU zweitstärkste Kraft. Erschreckend: Die laut Verfassungsschutz rechtsextreme Nationaldemokratische Partei (NPD) bekam 3,6 Prozent. Eine "Tendenz zum Protest" wollte Föllner ausmachen. Die Politiker plädierten daher einstimmig für mehr Demokratie - das war’s. Als ein Schüler dazu etwas fragen wollte, hieß es nur, dass das gerade nicht Thema sei.

Lieber wollten die Politiker über Studiengebühren sprechen. Hier hatte René Wallich Mühe, die fünf Polit-Profis unter Kontrolle zu halten. Die Folge: lange Politiker-Wortwechsel, ohne Beteiligung der Schüler. Das junge Publikum reagierte mit Ermüdung, nicht mit Interesse. Dabei gab es hier durchaus bedarf zur Diskussion.

Am Ende hatte jeder Politiker die Möglichkeit, ein 30 Sekunden langes Schlussplädoyer für seine Partei und für den Gang zur Urne zu halten. Ihr solltet das demokratisches Recht wahrnehmen, waren sich die fünf Politiker einig.

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