Lobberich: Leichte Worte mit schwerem Findungsprozess

Die Saison beginnt lyrisch, launisch und lustig.

Lobberich. Eigentlich müsste dieser Text in Reimen geschrieben sein. Doch gibt es viele Dichter, die das besser können - Wilhelm Busch, Michael Schönen, Eugen Roth. Lyrik von diesen und anderen Schriftstellern gab es bei der Saisoneröffnung im "Theater unterm Dach" zu hören; Titel: "Alles klar, das Schwein ist gar"- eine "Leihgabe" von Kabarettist Fritz Eckenga.

An beiden Abenden war das Theater mit 80 Gästen ausverkauft, sie alle lauschten "leichten Worten mit schwerem Findungsprozess". Es brauchte nicht lange bis zur ersten Schmunzel-Pointe: Da ging es - gut geschützt unterm schwarzen Schirm - mit "Kawumm" und "Pardauz" durch die Jahreszeiten.

Da wurden Verben durch Zeiten geprügelt und gebeugt. Da war zu hören von unleserlichen Postkarten, die der Absender aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem Besen geschrieben hatte.

Fabian Matussek, Katrin Steuten und Axel Dammer verstanden es, mit einfachen Mitteln große Wirkung zu erzielen - so mit den oft wechselnden Kostümen. Vampire, die ihre Zähne nächtens im Wasserglas platzieren, Gebetsbrüder, die kichern, röhren und vor Vergnügen wild wiehern. Ein "dichter Abt aus Niederkrüchten fängt an, im Kloster Hanf zu züchten".

Da lautet die Frage: "Sünder oder Heilsverkünder?" Durch Nacht und Wind gedichtet, bleibt die Einsicht, dass der Nachtisch stets zuerst gegessen werden sollte. Wie passend, denn auch der Lyrik-Lacher-reiche Abend war süß, schmackhaft und bekömmlich.

Natürlich durfte da auch das Thema Liebe nicht fehlen: Besteht sie nun aus Plastikherzen und rotem Licht oder doch nur aus verbrühter Milch und Langeweile? Da möchte man Fee sein, denn die hat ja drei "Pünsche" frei. Zusammenfassend ging es aus Dichtersicht um den "Zusammenhang von dem, was ich zusammensang". Die geistreiche Saisoneröffnung machte Spaß und Lust auf mehr.

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