Lobberich: Hilfe von Laien wird wichtiger

Die Rolle von Laien in kirchlichen Gemeinden war Thema eines Vortrags. Eingeladen hatten Kolpingsfamilie und Katholische Arbeitnehmerbewegung.

Lobberich. "Der zunehmende Priestermangel in den katholischen Pfarrgemeinden bedeutet: Die Stunde der Laien wird kommen. In vielen Gemeinden ist sie schon gekommen", sagte Altfried Spinrath (Kempen) bei einem Vortrag in Lobberich. Auf Einladung der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) St. Paulus und der Kolpingsfamilie sprach er zum Thema: "Welche Rolle können Laien in den katholischen Gemeinden spielen?".

Was passiert mit und in den Pfarreien ohne Priester? Wird der Bischof oder auch der Leiter der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Wortgottesdienste durch Laien mit Kommunionspende gestatten? Um diese und andere Fragen ging es. Für Spinrath ist klar: "Es gibt viele Aufgaben, die nur auf die Laien warten! Mit Fantasie und Selbstbewusstsein können, sollen und müssen Laien Lücken schließen und die Gemeinden formen."

Eine seiner Thesen: Laien müssten künftig die Schwerpunkte in der Gemeinde bestimmen. Das Subsidiaritätsprinzip (alles auf der niedrigsten Stufe erledigen) müsse für die Arbeit selbstverständlich werden. 40 Jahre nach der kommunalen Neugliederung müsste ein Kirchengemeindeverband Nettetal gegründet werden. Dafür werde das Bistum Aachen schon bald maximal zwei Priester abstellen können. Wichtig sei, dass die Pfarren unterhalb des Kirchengemeindeverbandes weiter selbstständig bleiben und ihr eigenes Profil entwickeln.

Werner Backes (Lobberich) berichtete, dass in der Weggemeinschaft Hinsbeck/Lobberich kein gemeinsamer Pfarrgemeinderat gebildet werde. Auch Kaldenkirchen und Leuth würden separate Pfarrgemeinderäte anstreben. Anders hätten sich wohl die Räte für Schaag, Breyell und Leutherheide entschieden. Dort werde für die drei bisher selbstständigen Pfarrgemeinden im Herbst ein gemeinsamer Pfarrgemeinderat gewählt.

Spinrath unterstrich: Beerdigungsdienste, Sterbebegleitung, Wortgottesdienst mit Kommunionspende haben in vielen Pfarren schon Laien übernommen. Sie sollten auch mehr Verwaltungs- und Repräsentationsaufgaben übernehmen. Dadurch sollen Priester mehr Zeit für ihre ureigensten Aufgaben haben: Seelsorge und Sakramentenspende.

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