Kempen Live! Livemusik in sechs Kneipen

Sieben Bands machten bei Kempen Live! am Samstagabend mit. Viele Gäste zogen von Lokal zu Lokal.

Kempen Live!: Livemusik in sechs Kneipen
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Schon das erste Konzert ist ein Kracher. Dank der Band „Soulingen“ herrscht beim Festival „Kempen Live!“, bei dem am Samstagabend sieben Bands in sechs Innenstadt-Kneipen spielten, von Anfang an ausgelassene Partystimmung. Gut eine Stunde bevor es in den anderen Bars losgeht, bringt die Gruppe die Besucher im Irish Pub „The Whistle“ mit einem furiosen Auftritt zum Tanzen und Feiern. Der Power-Soul-Stimme von Sängerin Kat Moore kann sich niemand entziehen. „Alleine für die Truppe lohnt es sich“, schwärmt Simon Liceri.

Der 43-Jährige zieht mit zwei Freunden von Kneipe zu Kneipe: „Gleich gehen wie zu ´Here comes Johnny´ ins Treppchen. Die versprochenen Rockclassics sind unser Ding.“ Am Ende soll der Weg zurück ins Whistle führen. Die Gruppe „Willenlos“ wird dort Westernhagen-Hits covern.

Nach ihrer Show sitzen die Musiker von „Soulingen“ vor der Kneipe an der St. Huberter Straße. Die Musikfans kommen vorbei, bedanken sich für den Auftritt, quatschen kurz. Die Nähe zwischen Bands und Musikern macht das Kneipenfestival aus. „Die Leute sind hier unbefangener“, sagt „Soulingen“-Gitarrist Davide.

Gegen 21 Uhr strömen die Fans in Scharen in die Peterstraße. Dort wird gleich zwei Mal gefeiert. Im „Mauli´s“ spielen die Rocker von „The Breeze Brothers“. Wenige Meter weiter heizen die drei Doktoren von „Dr. Beat“ dem Publikum im „Venga“ unter anderem mit Hits von „ZZ Top“ ein. Beide Läden platzen aus allen Nähten. Die Gäste stehen bis vor die Tür. Die Musiker sind mit ihren Instrumenten auf engsten Raum gedrängt. Der Stimmung tut das keinen Abbruch. „So muss das sein. Das macht die Atmosphäre aus“, sagt Dieter Claaßen, der mit seiner Frau und Freunden ein Plätzchen im „Mauli’s“ gefunden hat. Der Viersener war schon einmal bei einem Kneipenmusikfestival in Willich. Das hat ihn begeistert: „Die Bands wissen, was sie tun. Alle haben gute Laune. Und man kommt mal aus seiner Stadt und aus seiner Stammkneipe raus.“

Bereits bei der letzten Auflage des Festivals haben sich „Granufunk“ einen Namen als Stimmungsgaranten gemacht. Auch dieses Jahr stellen sie das „Falko“ auf den Kopf. Dort konnten sogar Scheinwerfer für eine Lichtshow rund um die kleine Bühne montiert werden. Dass Frontmann „Mr. Granufunk“ lange Zeit Sänger der “Late-Night-Band“ der Johannes B. Kerner Show im eher gediegenen ZDF war, ist angesichts seines flippigen Auftritts in Kempen kaum vorstellbar. Gekleidet im blauen Anzug und ekstatisch tanzend, präsentiert Mr. Granufunk mit seiner Band Songs von Prince, James Brown und Co. Zu den jüngsten Fans im von der Genertion Ü-40 geprägten Besucherfeld gehört Sophia mit ihren Freundinnen. „Es ist doch super, wenn in Kempen mal was abgeht“, sagt die 19-Jährige und schiebt lachend hinterher: „Besser haben wir selten für den Club vorgeglüht.“ Gleich soll es noch zur Disco nach Krefeld gehen. Gute Laune ist nach dem Kneipenfestival auf jeden Fall im Gepäck.

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