Lidl-Wasser: Der Weg ist frei

Der Vertrag ist unterschrieben: 100 Millionen Euro investiert der Getränke- Hersteller MEG in Breyell. Die „Saskia-Quelle“ soll bis zu 200 Arbeitsplätze bringen.

Breyell. "Das ist wirklich etwas Besonderes: Während der größten Weltwirtschaftskrise seit dem 2.Weltkrieg ist die größte Investition in der Geschichte Nettetals perfekt." Bürgermeister Christian Wagner war die Freude anzumerken. Und die Erleichterung.

Am Freitag wurde der Vertrag für den Verkauf eines 120 000 Quadratmeter großen Areals in Breyell-Speckerfeld unterschrieben. Südlich der AJL-Tankstelle zwischen Autobahn61 und Bundesstraße7 baut die Mitteldeutsche ErfrischungsgetränkeGmbH (MEG) ihren sechsten Produktionsstandort.

"Jetzt ist der Weg frei. Das ist ein Meilenstein", freute sich auch MEG-Geschäftsführer Jörg Aldenkott nach dem Termin beim Notar. Die Eckdaten des Projekts: mindestens 100 Millionen Euro Investitionssumme; 750 000 Kubikmeter Wasserförderung pro Jahr; 100 bis 150 Arbeitsplätze in der ersten Stufe, weitere 50 in der zweiten Phase; bis zu 200 Lkw-Bewegungen pro Tag; Produktionsbeginn frühestens Ende 2010.

"Saskia Quelle" wird das Wasser aus dem Breyeller Brunnen heißen, wenn es bei Lidl im Regal steht- genau wie die Getränke aus allen anderen Quellen des Discounters. Zuzuordnen ist das Produkt am Zusatz "aus Nettetal". Den Unterschied zu schmecken, wird wahrscheinlich unmöglich sein. "Wir suchen überall möglichst gleiches Wasser, das nur schwach mineralisiert ist", sagt Aldenkott.

Wichtig ist für den MEG-Geschäftsführer und seinen Kollegen Andreas Juhnke, dass die Wege zum Verbraucher kürzer werden- aus ökologischen und finanziellen Gründen. Maximal 150Kilometer von der Quelle bis zur Lidl-Filiale sollen es sein. Zudem sollen von Breyell aus Belgien, Luxemburg und die Niederlande beliefert werden.

Das neue Werk zwischen A61 und B7 "wird deutlich das größte des Unternehmens", verspricht Aldenkott. Das ist bisher in Leisslingen (Sachsen-Anhalt). Dort verlassen pro Jahr 750Millionen Flaschen das Werk. Nettetal soll "eines der führenden Werke in Deutschland" werden.

Doch bis es so weit ist, wird noch einige Zeit vergehen. In den nächsten vier Wochen wird es erste Bohrungen auf dem Areal in Speckerfeld geben. Parallel dazu läuft die Bauplanung. Aldenkott: "Bis Ende 2010 würden wir gerne in Produktion gehen."

Zweifel am Standort haben die MEG-Macher nicht: "Wir sind uns ziemlich sicher, dass das funktionieren wird." Und dabei irritiert das Duo auch nicht, dass es am Freitag nicht sagen konnte, woher denn eigentlich das Brauchwasser kommen soll. Davon werden für die Produktion immerhin 400 000 Kubikmeter pro Jahr benötigt.

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