Lauge im McDonald’s-Wasser

Die Polizei hat eine Verunreinigung ermittelt. Die 20-jährige Grefratherin liegt nicht mehr auf der Intensivstation.

Kempen. Die junge Frau, die sich am Freitag an einem mit Reinigungsmittel versetzten Mineralwasser in der Kempener McDonald’s-Filiale verätzt hat, ist nach Angaben der Polizei „auf dem Wege der Besserung“. Nach WZ-Informationen wurde die 20-jährige Grefratherin am Montag von der Intensivstation auf eine „normale“ Station im Hospital zum Heiligen Geist verlegt. „Nähere Einzelheiten zum Gesundheitszustand können wir nicht vermelden“, so Polizeisprecher Harald Moyses. Der Zustand der jungen Frau sei aber keinesfalls lebensbedrohlich.

Unterdessen ermittelt die Polizei wegen des „Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung“. Die 20-Jährige hat laut Polizei am Freitagvormittag ein Mineralwasser an der Theke des Fast-Food-Restaurants bestellt. „Sofort nach dem ersten Schluck verspürte die Grefratherin ein heftiges Kratzen im Hals“, teilt die Polizei mit.

Die Beschwerden seien so stark geworden, dass sie sich von einer Freundin ins Kempener Krankenhaus bringen ließ. Dort sei sie bis Montag intensivmedizinisch behandelt worden.

Die Polizei war am Freitagmittag vom Hospital über die verletzte junge Frau informiert worden. Auch die mögliche Ursache — der Genuss eines mit Reinigungsmitteln versetztes Wassers — teilte das Krankenhaus mit. „Daraufhin haben wir die Ermittlungen aufgenommen“, so Polizeisprecherin Antje Heymanns.

„Die ersten Ermittlungen vor Ort haben ergeben, dass das ausgeschenkte Mineralwasser mit Reinigungsmittel verunreinigt war“, bestätigt die Polizei in einer Pressemitteilung. „Zum Zeitpunkt des Getränkeverkaufs war eine Reinigungsfirma damit beschäftigt, die Getränkeleitungen mit einer konzentrierten Reinigungslauge zu warten. Offenbar war es zwischen dem Verkaufspersonal und einem Mitarbeiter der Reinigungsfirma zu einem Kommunikationsproblem über die Freigabe der Automaten gekommen“, so die Polizei.

Gegen wen die Ermittlungen konkret laufen, wollte die Polizei auf WZ-Nachfrage nicht sagen. „Zu diesen Details der laufenden Ermittlungen kann ich nichts sagen“, so Harald Moyses. „Die genauen Abläufe der Verantwortlichkeiten müssen die weiteren Ermittlungen klären.“

Bereits am Wochenende waren Vorwürfe laut geworden, dass das Personal der verletzten Frau nicht ausreichend geholfen habe. Als die 20-Jährige an der Theke um Hilfe gebeten habe, sei sie ignoriert worden. Zu diesen Vorwürfen wollte Unternehmenssprecher Martin Nowicki am Montag keine Stellungnahme abgeben. Aufgrund der laufenden Ermittlungen könne er dazu nichts sagen.

McDonald’s habe indes versucht, Kontakt mit der Familie der Verletzten aufzunehmen. Dies werde aber von der jungen Frau derzeit nicht gewünscht, teilt die Fast-Food-Kette mit. McDonald’s kann sich den Vorfall bislang nicht erklären. „Wir haben bei den Reinigungsverfahren höchste Sicherheitsstandards“, teilte Nowicki schriftlich mit. Es sei aber nicht auszuschließen, dass der Unfall im Zusammenhang mit der Reinigung der Getränkeanlage durch eine „externe Firma“ steht. „Ein ähnlicher Zwischenfall in unseren Restaurants ist uns nicht bekannt“, so der Konzernsprecher.

Bernhard Meyer, Franchise-Unternehmer sowie Betreiber der Kempener Filiale, und seine Mitarbeiter sind laut Mitteilung „schockiert darüber, was der jungen Frau widerfahren ist“. „Ich wünsche ihr eine schnelle und vollständige Genesung“, so Meyer. Man werde „alles dafür tun“, dass der Unfall „schnellstmöglich umfassend aufgeklärt wird“.

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