„Krähen“ landen in Schmalbroich

Die Kabarettgruppe tritt im Herbst am Schmeddersweg auf. Die Krefelder nehmen sich die Zeit vor.

„Krähen“ landen in Schmalbroich
Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. Man mag es kaum glauben, doch es ist Fakt: Krefeld war mal Krähenfeld. Das ist historisch überliefert. Und so kamen die „Krefelder Krähen“ zu ihrem Namen — das ist 33 Jahre her. Inzwischen ist die Kabarettgruppe weit über die Stadtgrenzen bekannt. Im Herbst sind sie wieder einmal in der Thomasstadt zu Gast, weil sich der Schmalbroicher Heimatverein mit Vorstandsmitglied Achim Evertz darum gekümmert hat.

In der Reithalle am Schmeddersweg stellte der Verein nun sein Highlight 2018 vor, zusammen mit der Kabarettgruppe. Deren Auftritt am 30. September im Festzelt der Stefanus-Schützen ist das Gastspiel Nummer zwei: In Schmalbroich waren die Krähen bereits zum 25-Jährigen des Heimatvereins zu Gast. Das kam damals gut an, zugleich konnte der Heimatverein Gutes tun. Er spendete 6000 Euro an gemeinnützige Organisationen in Kempen.

Der Hintergrund: Die „Krähen“ treten seit ihrer Gründung durch Jochen Butz 1985 ohne Gage auf und bitten stattdessen um Spenden. Dem kommt der Heimatverein Schmalbroich gerne nach.

27 Mitglieder zählt das Ensemble. In den 33 Jahren gab es 15 eigene Programme. Gespendet wurden bislang rund 356 000 Euro für mehr als 200 verschiedene Zwecke. Bei den 206 Auftritten zählte das Ensemble rund 60 000 Besucher. Das neue Programm (es dauert rund drei Stunden) heißt „Zeit ist krählativ“.

Die Gäste werden in Schmalbroich eine musikalisch-kabarettistische Reise durch und rund um die Zeit erleben. Ein großes Thema der Menschheitsgeschichte und des Alltags gleichermaßen. Denn nicht nur am Niederrhein kennt man Aussagen wie diese: „Zeit ist Geld“, „Kinder, wie die Zeit vergeht“ oder das unverwüstliche „Früher war doch alles besser“. Kurz: Der Faktor Zeit spielt im Leben der Menschen im 21. Jahrhundert eine große Rolle.

Das neue Programm der „Krähen“ aus Krefeld soll sensibilisieren für die Zeit mit all ihren Facetten. Man sollte sich eben „Zeit nehmen“, ohne sie zu stehlen. Für den Krankenbesuch, das Konzert, den Spaziergang, vielleicht auch den Gottesdienst in einer Gesellschaft, die — zumindest gefühlt — mehr und mehr von Gewalt und Hass geprägt scheint.

Vielleicht geht ja auch von dem Abend eine Sogwirkung aus, dass die Menschen nach diesen drei Stunden ihre Zeit anders sehen, anders bewerten. Und der eine oder andere wird sich fragen: Wie viel Zeit bleibt mir persönlich eigentlich noch?

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