Kostümball: Süße Bonbons auf Platz Eins

3100 Narren feiern ausgelassen in der Köhlerhalle. Prinz Heinz II. tauscht sein Ornat gegen Piraten-Outfit.

Kempen. „Auf den Kopf genau 3100 Narren sind heute hier!“ Heinz Börsch, Komitee-Präsident des Kempener Karnevalsvereins (KKV), ist mehr als zufrieden. Auch bei der 38. Auflage des Kostümballs „Alle Narren unter einem Hut“ ist die Köhlerhalle ausverkauft.

Die Party am Nelkensamstag hat Tradition und viele Kempener, die inzwischen nicht mehr in der Thomasstadt leben, nutzen die Karnevalstage für ein Wiedersehen mit der Heimat und den Freunden. „Wir studieren in Köln, Aachen, Heidelberg und den Niederlanden“, erzählen Dominik, Johannes, Sebastian und Kai. Zum Kostümbasteln haben sie sich trotzdem getroffen, mitten in der Klausurenphase. Als Achterbahnfahrer mit eigenem Wagen und Sicherheitsbügeln erregen sie Aufsehen, am Ende gewinnen sie den 2. Preis in der Kategorie „Großgruppe“.

Geschlagen geben mussten sich die Jungs nur einer süßen Nascherei. Als Kinder-Schoko-Bons war die Gruppe um Christine Berender verkleidet. Fast ein Jahr lang wurde an den Kostümen gewerkelt, mehr als fünf Eimer Kleister verarbeitet. „Wir haben letztes Jahr den dritten Preis gewonnen. Dieses Jahr Erster zu werden, ist natürlich toll“, berichtet Christine stolz. Und das Ziel für nächstes Jahr ist klar: „Titelverteidigung!“

Ein märchenhaftes Paar teilt sich den Sieg in der Einzelwertung. Christina Brenneisen und Christian Panczyk sind als Königin und Hutmacher aus „Alice im Wunderland“ unterwegs.

Wie jedes Jahr sind die Klassiker unter den Kostümen sehr beliebt: Piloten, Cowboys und Piraten waren im Getümmel unterwegs. Auch Prinz Heinz II. tauschte zu späterer Stunde das Ornat gegen ein Freibeuter-Dress. „Das Prinzengewand ist viel zu warm und ich habe Sorge hier unter den ganzen Leuten, dass es etwas Bier abbekommt. Es muss ja noch bis Aschermittwoch halten“, so der Prinz mit einem Augenzwinkern und weiter: „Sind wir heute nicht alle Piraten?“

Bunt und fantasievoll kostümiert wurde bis tief in die Nacht gefeiert und die Stimmung in der Halle ist großartig. Nur über die Band „Nightbirds“, die zum dritten Mal den Gästen einheizt, gibt es einige kritische Stimmen. „Irgendwie springt der Funke heute nicht so über“, findet Julia. Und Tim ergänzt: „Letztes Jahr war ein Schlagzeuger dabei, heute kommt der Beat vom Band, das ist schade.“

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