Trotz Badeverbot Königshütte-See: Mit der Flex an den Baggersee

Das Schwimmen ist auf dem Gelände der ehemaligen Kiesgrube verboten. Trotzdem dringen Menschen auf das eingezäunte Areal.

Grundstücksmauern werden abgebrochen, Eisentore aufgeflext: So versuchen Leute auf das abgesperrte Areal des Königshütte-Sees in St. Hubert zu kommen.

Grundstücksmauern werden abgebrochen, Eisentore aufgeflext: So versuchen Leute auf das abgesperrte Areal des Königshütte-Sees in St. Hubert zu kommen.

Foto: Lübke

Kempen/St. Hubert. Dass der Königshütte-See im Sommer ein beliebtes Ziel für eine Abkühlung ist, ist kein Geheimnis. Obwohl das Baden in dem Baggersee verboten ist, suchen sich die „Gäste“ Jahr für Jahr zum Beispiel verschiedene Löcher im Zaun entlang der Hülser Landstraße. Angesichts der Hitze der vergangenen Tage ist die „Besucherzahl“ am See nun allerdings sprunghaft angestiegen.

Grundstücksmauern werden abgebrochen, Eisentore aufgeflext: So versuchen Leute auf das abgesperrte Areal des Königshütte-Sees in St. Hubert zu kommen.

Grundstücksmauern werden abgebrochen, Eisentore aufgeflext: So versuchen Leute auf das abgesperrte Areal des Königshütte-Sees in St. Hubert zu kommen.

Foto: Kurt Lübke

„In dieser Dimension haben wir das noch nicht erlebt“, sagt Tim Frass, der das Gelände für die Firma Klösters betreut. Bis zu 500 Leute seien dort täglich zum Baden, Campen oder Grillen — besonders am vergangenen Tropen-Wochenende. Dies ist aber nur eine Schätzung von Frass. Auf dem rund 100 Hektar großen Areal sei „die Situation nicht gut zu überblicken“.

Trotz Badeverbot: Königshütte-See: Mit der Flex an den Baggersee
Foto: Lübke

Um sich Zugang zum Gelände zu verschaffen, schrecken die Badewilligen offenbar vor nichts zurück. Frass bestätigte der WZ am Montag, dass unter anderem ein Teil einer Mauer eingerissen worden ist. Zudem würden Stangen der Eisentore „mit der Akku-Flex zerstört“. Frass: „Im Prinzip gibt es alle zwei Tage einen neuen Schaden.“ Mit den Reparaturen kommen man gar nicht hinterher. Beziffern kann das Unternehmen die Schäden noch nicht. Die Kosten seien aber „enorm hoch“.

Auch mit Blick auf das Müll-Problem auf dem Gelände. „Der Großteil der Leute verhält sich bestimmt ordentlich“, so Frass. „Es gibt aber eben Unverbesserliche, die ihren Müll achtlos liegen lassen.“ Hinter diesen „Gästen“ räume die Firma Klösters hinterher.

Der Wachdienst, der im Auftrag von Klösters auf dem Anfang 2014 stillegelegten Auskiesungs-Gelände kontrolliert, könne das Problem derzeit nicht alleine in den Griff bekommen. Deshalb hat Tim Frass schon Kontakt zur Stadt Kempen aufgenommen: „Es wäre hilfreich, wenn das Ordnungsamt uns unterstützt.“

Die Stadt will ab sofort verschärft das „illegale Parken“ kontrollieren, sagt Pressesprecher Christoph Dellmans. Vor der ehemaligen Werkseinfahrt von Klösters, Königshütte 5, werde „kreuz und quer geparkt“. Dellmans: „Zur Abschreckung werden Knöllchen verteilt.“ Mehr könne das Ordnungsamt nicht tun, da es sich um ein Privatgelände handelt. „Bei einer Anzeige — möglicherweise wegen Hausfriedensbruchs — kommt die Polizei ins Spiel“, so Dellmans.

Mit der dieser hat Klösters bereits Kontakt. „Ich habe das Problem geschildert. Damit die Polizei auf dem Laufenden ist, wenn wir um Hilfe bitten.“ Sollte es weitere Hitzephasen geben, werde die Firma um Unterstützung durch Beamte bitten.

Zunächst bleibt Tim Frass aber nichts anderes übrig, als auf die Hilfe von Petrus zu setzen. „Es soll ja jetzt erstmal etwas kühler werden“, so Frass. Bei weiteren Hitze-Perioden müsse aber eine „tragfähige Lösung“ her.

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