„KK“: Politiker wollen geheim abstimmen

Die Entscheidung über die Wiedereinführung des „Königreichs Kempen“ fällt kommenden Donnerstag.

Kempen/Kreis Viersen. Erst am Abend des 18. Dezember werden die Autofahrer darüber Gewissheit haben, ob es künftig wieder das „Königreich Kempen“ auf den Nummernschildern geben wird. Vor der Sitzung des Kreisausschusses für Verbraucherschutz, Ordnung und Rettungswesen einigten sich die großen Fraktionen von CDU und SPD darauf, erst in der Kreistagssitzung am kommenden Donnerstag über die Wiedereinführung von „KK“ zu entscheiden.

„Mein Bauchgefühl sagt mir, dass das Kennzeichen KK wieder kommt, ich werde dafür sein“, sagte am Rande des Fachausschusses Bundestagsabgeordneter Udo Schiefner (SPD). Kurz zuvor hatten Manfred Wolfers junior (CDU) und Michael Horst (SPD) zu verstehen gegeben, dass es im Kreistag keinen Fraktionszwang geben werde, also jeder nach seinem Gewissen abstimmen soll. „Jedem so, wie sein Herz schlägt“, meinte Horst. Der Sozialdemokrat kommt aus Tönisvorst. Sein weiterer Vorschlag, dann vielleicht auch über ein Kennzeichen „TV“ zu diskutieren, war aber nicht so ernst gemeint.

Die FDP hatte den erneuten „KK“-Antrag eingebracht. Irene Wistuba unterstrich, dass sich viele Bürger parallel zum „VIE“ das alte Kennzeichen zurückwünschen würden: „Vielen denken dann an ihre Kindheit zurück, haben nostalgische Empfindungen.“ Die Liberale erinnerte daran, dass es auch bei Facebook viele Fürsprecher gäbe. Zuletzt hatte sich sogar die Junge Union in Krefeld-Hüls das KK-Kennzeichen zurück gewünscht.

Wahrscheinlich wird der Kreistag nächste Woche darüber in geheimer Wahl abstimmen. Dies wurde am Rande der Ausschusssitzung deutlich.

Diesmal hatte die Kreisverwaltung keinen einheitlichen Beschlussvorschlag gemacht, sondern gleich zwei: entweder ablehnen oder zustimmen. Die Verwaltungsaufwand sei nicht mehr so gravierend, wie ursprünglich angenommen (die WZ berichtete). Auch sah sowohl die Kreisverwaltung als auch der Landkreistag NRW durch die Einführung des Alt-Kennzeichens den Zusammenhalt des Kreises Viersen und der Kreise allgemein nicht gefährdet, wenngleich der Kreis Viersen im nächsten Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiert.

Zuletzt hatte der Kreistag im März 2012 die Einführung des „KK“ mit 31:20-Stimmen abgelehnt. Immerhin rechnet die Verwaltung damit, dass beim Wunsch-Kennzeichen „KK“ im ersten Jahr Erträge von 60 000 Euro eingehen könnten, bei Aufwendungen von nur etwa 6000 Euro. Ein Wunsch-Kennzeichen kostet derzeit 12,80 Euro, so dass der Kreis wohl im ersten Jahr von rund 4700 KK-Bestellern ausgeht. Dies kommentierte Manfred Wolfers junior im Fachausschuss wie folgt: „Sicherlich sind die Einnahmen nicht so nachhaltig, aber sie sind nicht wegzudiskutieren.“

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