Kinder-Uni: Abgetaucht und dazugelernt

Kinder-Uni: 20 Kinder lassen sich die Welt unter Wasser von einem Biologen und einem Tauchlehrer in der Bücherei erklären.

Breyell. Taucher atmen leckere trockene Luft. Diese und weitere Fakten rund ums Thema "Abgetaucht" haben 20 Kinder gestern Vormittag von Klaus van de Weyer im Hörsaal der Stadtbücherei Nettetal erfahren. Eigentlich wollte der promovierte Biologe die spannenden Geschichten aus der Welt unter Wasser bereits im Rahmen der Kinder-Uni "Abenteuer Wissen" in den Herbstferien erzählen. Da er aber damals erkrankt war, wurde diese Veranstaltung nun nachgeholt.

"Sonst spreche ich vor Erwachsenen, das hier ist für mich neu", sagt van de Weyer, selbst dreifacher Vater. Sein Büro "lanaplan" für Landschafts- und Stadtökologie hat seinen Sitz unweit der Bücherei, so kam der Kontakt zustande. Zusammen mit Gesamtschullehrer und Tauchprofi Volker Aschenbach erzählte Klaus van de Weyer von der Unterwasserwelt samt Flora und Fauna.

"Wer kennt einen See hier?", will er wissen - keine schwere Aufgabe für die Kinder der Seenstadt. Sie erfahren vom Torfabbau und von Baggerlöchern, lernen Wasserlinsen ("Entengrütze"), Teichrosen und Wassersalat kennen. Jan (9) angelt und kennt daher alle Fische: Hecht, Barsch, Zander. Nur vom roten amerikanischen Sumpfkrebs hört er in der Stadtbücherei zum ersten Mal. Und Biologe van de Weyer gibt Entwarnung vor einem riesigen Schuppentier: "Der Wels frisst keine Menschen."

"Was braucht man zum Tauchen?", fragt Volker Aschenbach, der auch an der Gesamtschule Unterwassersport lehrt. "Eine Luftflasche", antwortet Benedikt (9). Dann lernt er, dass darin 1000Liter kompensierte Luft Platz haben und dass die Pressluft darin einen 50 mal größeren Druck hat als die Luft in einem Lkw-Reifen. Und weiter: es heißt Tauchermaske- und nicht Taucherbrille.

Im Winter ist Tauchen zumindest in Deutschland mit 4 Grad Wassertemperatur ein kaltes Vergnügen. Hauptsache ist, der Taucher hat "genug Blei und ist schwer genug, um unterzugehen", wie es ein Junge formuliert.

Van de Weyer und Aschenbach begeistern ihre jungen Zuhörer auf Anhieb. Vor allem die Unterwasserfotos, die der Biologe mit einer extra dafür geeigneten Kamera gemacht hat, beeindrucken die Nachwuchsforscher. Außerdem dürfen sie selber einmal Taucherhandschuhe anziehen und dann versuchen, mit einem speziellen Unterwasserstift zu schreiben. Bleibt zu wünschen, dass das "Abenteuer Wissen" bald schon weitergeht.

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