Kinder planen „ihre“ Straße

Projekt: Dritt- und Viertklässler der Regenbogenschule haben ihre Ideen für den Umbau der Eichendorffstraße vorgestellt.

Kempen. Kinder haben einen anderen Blickwinkel auf die Welt — auch im Straßenverkehr. In Kempen dürfen sie jetzt mitbestimmen, wie eine aus ihrer Sicht ideale Straße aussehen soll. Am Mittwoch ging das Projekt „Kinderwege in der Stadt“ in die entscheidende Phase. Etwa 50 Dritt- und Viertklässler der Regenbogenschule haben sich seit November mit der Umgestaltung der Eichendorffstraße beschäftigt und präsentierten ihre Vorschläge jetzt den Mitarbeitern des Tiefbauamtes. Am 9. Februar werden die überarbeiteten Pläne im Ratssaal Bürgermeister Volker Rübo übergeben.

Das Projekt der Ingenieurkammer-Bau NRW hat Tiefbauamtsleiter und Kammer-Mitglied Torsten Schröder nach Kempen gebracht. Unterteilt in zehn Gruppen hielten die Kinder ihre Ideen auf Bauplänen im Maßstab 1:250 fest.

„Es sollte eine Auto-Haltestelle geben, denn viele Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule“, meint Tim (10). „Und der Geh- und Radweg sollte direkt an der Schule hinter den Parkplätzen sein, damit niemand überfahren wird“, fügt Tims gleichaltriger Teamkollege Ruben Heinz zu. Der dritte in der Runde heißt Alexander und ist für „mehr Laternen“.

Eine andere Gruppe präsentiert gerade Gisela Windlau und Ulrich Warning vom Kempener Tiefbauamt ihre Pläne: „Tempo 20 ist sicherer und schnell genug. Außerdem sollte es am Schuleingang eine Sitzbank geben, auf der man auf seine Eltern warten kann“, sagt Jana (9). Das geht Selma noch nicht weit genug: „Es sollte eine Spielstraße werden, auf der die Autos nur noch Schrittgeschwindigkeit fahren dürfen“, meint sie.

Torsten Schröder, Leiter des Tiefbauamtes

Besonders kreativ und praktisch ist der Zebrastreifen nahe der Bushaltestelle an der Birkenallee, der entstehen soll. Aber auch an zusätzliche Bordsteinvertiefungen und Parkplätze haben die Nachwuchs-Ingenieure gedacht.

„Da sind tolle Ideen dabei“, lobt Tiefbauamtsleiter Schröder. Seine Kollegen und er gaben den Grundschülern Tipps zur Überarbeitung der Entwürfe. Was genau realisiert wird und welche Idee weniger realistisch ist, verrät er aber nicht: „Das soll eine Überraschung bleiben.“

Also weiß auch Annalisa (9) noch nicht, ob ihr Vorschlag einer Einbahnstraße mit Fahrradparkplatz, Blumen und Zebrastreifen berücksichtigt wird. Schröder dazu: „Ich sage mal so: Eine Einbahnstraße ist eine Verkehrsanordnung und müsste vom Ordnungsamt genehmigt werden.“ Es bleibt also spannend, wie die Eichendorffstraße in zwei Jahren aussehen wird.

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