Kempen singt textsicher und aus voller Kehle

Der Mitsingabend der KG „Echte Fründe“ ist ein fester Bestandteil des Kempener Narrenkalenders. 400 Besucher feierten und schunkelten im Irish Pub. Am Ende landete „Leev Marie“ auf Platz eins.

Kempen singt textsicher und aus voller Kehle
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Die Mädels hatten sich die geringelten T-Shirts in Rot übergezogen, die Jungs in Blau. Sie waren im Irish Pub an der St. Huberter Straße als Freundeskreis gut zu erkennen. Daraus entstand auch die KG „Echte Fründe“. Seit einigen Jahren wird der Freundeskreis an einem Freitag kurz vor Karneval immer größer: Mehr als 400 Karnevalisten kamen nun erneut zum Mitsing- und Partyabend.

„Das war schon beim letzten Mal eine Super-Veranstaltung“, sagte Susanne Schmitz. Die Kempenerin hatte Glück gehabt und mit ihrer Clique Karten in der kurzen Vorverkaufs-Phase bekommen. Es war das vierte Event, zu dem die KG mit ihrem Vorsitzenden Tobias Strohmeier sowie mit Kathrin Eichler und Anke Horsten-Schürmanns vom Vergnügungskomitee eingeladen hatte. Man brauchte eigentlich nur gute Stimmung und die richtige Musik. Mitsingen konnte man sowieso, denn überall lagen Liedtexte herum. So von den Bläck Fööss („Loss mer senge“), De Räuber („Wenn et Trömmelche jeht“) oder Brings („Kölsche Jung“). Viele Kölsche Tön brachten die befreundeten Musiker aus der Domstadt — und aus Kempen — mit.

Gerade sang Stefan Glasmachers einen Stimmungshit, danach war Ria Kortun dran. Kortun war schon vor vier Jahren dabei und hatte ob der Begeisterung ihren Vater Wolfgang als Sänger überredet, mit zu fahren. „Die Stimmung könnte in Köln nicht besser sein“, schwärmte seine Tochter. „Gitarrist Dominik wäre gerne gekommen, der ist aber gerade in Brasilien“, sagte zwischendurch Kathrin Eichler. Aber die anderen Musiker, Frank, Darius, Martin, Stefan und Wolle, genossen sichtlich die Begeisterung im Saal, spielten und sangen auch geforderte Zugaben.

„Sing doch ene mit“ — das ließen sich ebenfalls Freundeskreise aus Gladbach, Tönisvorst oder Grefrath nicht zweimal sagen. „Das ist einfach nur eine geile Atmosphäre hier“, davon konnte sich auch der Kolping-Elferrat, das Kempener Prinzenpaar und Heinz Börsch vom KKV überzeugen. Solo war für einen kurzen Moment Ex-Prinz Peter Croonenbroeck: Seine Marianne war eben mal auf unbestimmte Zeit weg und eine der begeisternden Mit-Sängerinnen im Saal.

Bunt kostümiert drängte es sich. Dabei waren im Laufe des Abends nicht nur Kölsche Tön zu hören. Tom Marquardt brachte den Song „Kempen Rot und Blau“ mit. Und „Schopy“ Schoofs sang ebenfalls mit dem Stadt-Prinzen ein jeckes Loblied auf die Thomasstadt.

Genug zu tun hatten die Serviererinnen und die etwa 30 Unterstützer der „Echten Fründe“, die sogar einen kleinen Fan-Shop aufgebaut hatten. Dort gab es beispielsweise das Haus- und Hofgetränk, das einmal mehr Anke Horsten-Schürmanns zubereitet hatte: den aufgesetzten „Turmgeist“ mit Wodka und Maracuja-Saft.

Wie schon im vergangenen Jahr konnten sich die, die sich nicht in den Saal quetschen wollten, das Geschehen auf Leinwand und Fernseher in den anderen Räumen der Kneipe anschauen. Sie erlebten auch mit, als anhand des Beifalls der „Kempsche Karnevalshit 2018“ gekürt wurde. Es war der Kölner Sessionshit der Paveier aus dem Jahr 2015: „Leev Marie“. Der Hit löst in Kempen den „Kölsche Jung“ von Brings ab, der 2017 im Irish Pub auf Platz eins gelandet war.

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