Kempen: Schwitzen beim Frühjahrslauf in Schmalbroich

Ein Reitunfall hat die Leichtathletik-Veranstaltung am Sportzentrum überschattet. Dennoch ist der KLC zufrieden.

Kempen. Zehn Kilometer auf hartem Schmalbroicher Asphalt, dazu leichter Gegenwind und ein paar Regentropfen - für die meisten Hobbyathleten beim zweiten Kempener Frühjahrslauf war das ganz schön anstrengend.

Verzerrte Gesichter, Atemlosigkeit und jede Menge Schweiß im Ziel verdeutlichen das. Der Kempener Leichtathletik-Club (KLC) hatte am Samstag zu diesem Sportereignis aufs Sportzentrum eingeladen.

Locker war der Sieger Muharrem Yilmaz drauf. "Für mich war das eine Trainingseinheit. Ich bereite mich auf dem Marathon in Mainz vor." Da habe Kempen gut gepasst. "Hier konnte ich Tempo bolzen", sagte der 38-jährige Essener.

Schnellste Frau über zehn Kilometer war die Krefelderin Nicole Schnaß in 42:22 Minuten. "Ich bin total glücklich- eine gute Zeit", sagte die Triathletin vom Krefelder Kanu-Club, die vor dem Iron-Man auf Lanzarote steht. "Das Rennen ist schon am 23. Mai. Da kommen jede Woche 25 Stunden Training zusammen."

Umso mehr bedankte sie sich bei der Zweiten Jennifer Marxen für die gute Zeit. "Wir haben uns ins Ziel gezogen", so Nicole Schnaß. Die Kempener Lokalmatadorin Jennifer Marxen von der Vereinigten Turnerschaft strahlte ebenfalls. In 42:36 Minuten unterbot sie ihre Bestzeit um mehr als 60 Sekunden.

Überschattet wurde der Frühjahrslauf von einem Unfall während des Fünf-Kilometer-Rennens. Das Läuferfeld musste gegen 15 Uhr im Bereich Ziegelheider Straße/Dämkesweg eine Gruppe von Reitern mit ihren Pferden passieren.

Dabei scheute eines der Tiere und warf ein Mädchen ab. Die Reiterin musste ärztlich versorgt werden. "Sie ist aber nicht ernsthaft verletzt worden", erklärte Organisator Karl Perau.

Das Mädchen sei nach der Behandlung wohlauf mit ihrem Vater zum Sportzentrum gekommen und man habe sich ausgetauscht. Laut Perau haben die Streckenposten die Reiter vorschriftsgemäß gewarnt und darum gebeten zu warten. "Nach Aussagen unserer Streckenposten haben die Reiter das aber ignoriert."

Für Unmut sorgte eine Panne über die Fünf-Kilometer-Strecke. Im Ziel zeigten die Uhren der Teilnehmer drei Minuten zu viel an. "Die Strecke muss zu lang gewesen sein", war die einhellige Meinung. "Das stimmt", bestätigte Perau. "An einem Punkt der Strecke ist das Feld einen falschen Weg gelaufen."

Wegen des Reitunfalls sei der Radfahrer, der das Feld führen sollte, nicht vorbeigekommen. Ein anderer Radfahrer musste einspringen, der sich aber nicht so gut auskannte und eine falsche Route fuhr. Das Feld sei dann einfach hinter dem Radfahrer hergelaufen. Hinzu kam laut Perau, dass zwei Streckenposten den Plan falsch gelesen hatten und am falschen Platz waren.

"Mir ist zunächst nichts aufgefallen. Erst als ich kurz vor dem Ziel auf meine Uhr blickte, wurde mir klar, dass etwas nicht stimmte", sagte der Sieger Theo Aymanns. Trotz Panne und Unfall zogen Perau und sein 40-köpfiges Helferteam eine positve Bilanz: "Es wurde toller Sport geboten und mit der Teilnehmerzahl bin ich zufrieden."

Es waren 230 Läufer am Start, im Vorjahr waren es 274. "Das liegt am Termin in den Ferien. Es waren weniger Kinder dabei. Bei den Erwachsenen ist die Zahl fast gleich."

Das Wetter sei ideal gewesen, der Zuspruch in der Budenstadt war groß. Bürgermeister Karl Hensel, der sich das Geschehen längere Zeit ansah, habe für den Frühjahrslauf 2010 seine Unterstützung zugesagt.

Erfreut war Perau auch, dass im Gegensatz zum Vorjahr auch Läufer des größeren Kempener Leichtathletik-Vereins Vereinigte Turnerschaft den Weg zum Sportzentrum gefunden hatten und erfolgreich auf die Piste gingen. "Ich hoffe, dass sich ein Nebeneinander entwickelt", sagte Perau mit Blick auf den Altstadtlauf, der am 23. August in Kempen stattfindet.

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