Kempen: Nordwestbahn - Harter Winter für die Pendler?

Bei einer Diskussion in Kempen gab das Unternehmen zu, dass noch nicht klar ist, wie das Angebot der Fahrzeuge ab November aussieht.

Kempen. Seitdem die Nordwestbahn (NWB) vor neun Monaten die Deutsche Bahn auf der Strecke des Niers-Expresses abgelöst hat, gab es viel Ärger: Verspätungen, Zugausfälle, Baustellen, nächtliche Rangierarbeiten ohne vorherige Information der Anwohner der Hülser Straße. Momentan sind Bauarbeiten auf der Niers-Express-Strecke zwischen Kempen und Nieukerk im Gange, noch bis Donnerstag wird dort nachts zwischen 22 und 6.45 Uhr auf der Strecke gearbeitet.

Der Fahrgastverband Pro Bahn zog am Samstag im Awo-Treff am Spülwall eine erste Zwischenbilanz - ein Dreivierteljahr mit der Nordwestbahn. Mit dabei waren Vertreter von NWB, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und von Pro Bahn.

NWB-Geschäftsführer Martin Meyer-Luu zeigte sich "sehr zufrieden", was Züge und Personal angeht. In den Punkten Pünktlichkeit und Fahrgast-Kapazitäten sah er aber Verbesserungsbedarf. Das Ergebnis einer WZ-Umfrage im Internet, in der sich die Leser teilweise nach der Deutschen Bahn zurückgesehnt haben, wurde von Meyer-Luu als "nicht repräsentativ" zurückgewiesen.

"Dieses Niveau geht so nicht", sagte der Geschäftsführer zu den massiven Verspätungen auf der Strecke Kleve-Düsseldorf. Das Problem derzeit: Es gebe zu wenig Züge. Das liege unter anderem am Unglück am Gelderner Bahnhof Anfang August, bei dem mehrere Züge der Nordwestbahn erheblichen Schaden genommen haben und seitdem ausfallen.

"Wie die Fahrzeuglage ab November aussieht, ist bislang völlig unklar", sagt Meyer-Luu. Das heißt: Wie oft der Niers-Express im fahrgastreichen Winter fährt, kann keiner sagen. Bahnkunden rät Müller-Luu, sich frühzeitig zu informieren.

Marcel Vreden vom VRR rückte die Qualität für den Kunden in den Mittelpunkt seiner Rede - allein es fehlen die Mittel. Wie Kostenreduzierung bei mehr Personal und gleicher Serviceleistung parallel funktionieren sollen, wusste er nicht konkret zu benennen.

Laut Statistik stehe die Nordwestbahn tatsächlich gar nicht so schlecht da. Die Zwischenfälle, die Pendler und Reisende erleben, stehen dem gegenüber. Als positives Zeichen kann aus Sicht des VRR gewertet werden, dass noch bis Ende des Jahres die Informationslage für Fahrgäste am Bahnhof verbessert werden sollen.

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