Kempen: JU-Party - Minirock und Alkohol

Der CDU-Nachwuchs sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, zum Komatrinken aufzurufen.

Kempen/Grefrath. In der heißen Phase des Wahlkampfes verschickt die Junge Union Einladungen zu einer Minirock-Party am Freitag. Um 20 Uhr im La Cave, das ist die Disko im Grefrather Sporthotel. Auf den Einladungen des CDU-Nachwuchses wird damit geworben, dass es auf der Fete "alle Getränke für 1 Euro gibt". Auch "Bier, Wodka-Redbull, Cola-Korn usw." heißt es auf dem Flyer. Also die gefährliche Mischung aus Süßem und Hochprozentigem, die für das Koma-Trinken verantwortlich gemacht wird.

In Kempen gibt es Unmut über die Party der Unions-Youngster - auch in CDU-Kreisen. "Unvereinbar mit den Zielen einer Jugendorganisation der CDU", heißt es hinter vorgehaltener Hand.

Thomas Rox, Vorsitzender der Jungen Union und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Bonn, versteht die Aufregung nicht. "Die Junge Union steht auch für Spaß in der Freizeit. Dazu gehört eine Fete", sagt der 27-Jährige. Dass es in der Mutterpartei Irritationen gibt, ist ihm bekannt. "Unsere Aufgabe ist es aber nicht, Jugendliche zu erziehen. Wenn Eltern nicht wollen, dass ihre Kinder Alkohol trinken, dürfen sie sie nicht vor die Tür lassen." Seit drei Jahren veranstaltet die Junge Union solche Partys- Ärger habe es laut Rox noch nie gegeben.

Erst letzte Woche hat eine Studie der Gmündener Ersatzkasse ergeben, dass 2008 doppelt so viele Jugendliche mit Alkoholvergiftung in die Notaufnahmen deutscher Kliniken gebracht wurden wie im Vorjahr.

"Klar gibt es auf den Partys einige, die zu viel trinken. Aber wir passen auf, dass alle, die unter 18 sind, nur Bier bekommen", sagt der Vorsitzende. Daher will die JU mit farbigen Armbändern arbeiten. "So können wir kontrollieren, dass nach Mitternacht nur noch auf der Party ist, wer volljährig ist."

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