Kempen: In Würde Abschied nehmen

Der Caritasverband widmet sich der Sterbebegleitung. Am Montag beginnt passend dazu eine Seminarreihe.

Kempen. "Wer einen sterbenden Menschen begleitet, muss sich auf ihn einlassen und seine Signale wahrnehmen. Das gilt auch und gerade für hauptamtliche Mitarbeiter in der Altenpflege. Wir sind pflegerisch kompetente Fachkräfte, als auch sensible Begleiter des Sterbenden, die genau auf ihn und seine Wünsche hören", so Peter Babinetz, der Geschäftsführer des Caritasverbands der Region Kempen-Viersen.

Die Caritas hat vor zwei Jahren das Projekt "Würdige Sterbebegleitung" gestartet und jetzt das Projekt um zwei weitere Jahre verlängert. Der Projektleiter ist Christian Schröter. Und der eröffnete am gestrigen Vormittag in der Burg in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule die Fotoausstellung "Zwischen Abschied und Hoffnung", die eingebunden ist in das Projekt. Die Fotoausstellung und die Seminarreihe finden bis zum 15.März in Kempen statt.

Begleitung, Abschied und Trauer sind ein sehr sensibles Thema. Ein Patentrezept für eine würdige Sterbebegleitung gibt es nicht, denn jeder Mensch hat am Ende seines Lebensweges andere Bedürfnisse.

Die Fotoausstellung in der Burg kann Anregungen geben und lädt gleichzeitig ein, sich Gedanken zu machen und sich mit dem Tod auseinander zu setzen. Da ist der Rosenkranz, der gebetet wird. Da sind die alte und junge Hände, die man sich reicht. Oder die leuchtende Kerze, wie ein letztes Lebenszeichen. Da sind auch Menschen, die aufeinander zugehen, die sich fast wortlos durch Gesten verstehen. Oder Blumen, die n an ein "blühendes Leben" erinnern mögen. Das Kondolenzbuch: ein Stück Abschied, ein Stück Anerkennung, vielleicht ein Teil des Rituals, wie auch ein Blick auf ein Bild eines Verstorbenen.

Erinnerungen werden wach, an schöne Zeiten, an schwere Zeiten, an Zeiten des Abschieds. Gedanken kommen auf, Vertrautheit wird aufgebaut. Da ist die vergängliche Menschlichkeit ganz nah. Auch der Weg zur Religion wird immer wieder gefunden. Der Tod im Zeichen des Kreuzes.

Der Caritasverband möchte in Zukunft in seinen Einrichtungen seine Bemühungen verstärken, sterbenden Menschen in ihrer letzten Lebensphase im ganzheitlichen Sinne beizustehen. Das Projekt hat bisher auch gezeigt, dass der Wunsch, sich persönlich mit dem Thema auseinander zu setzen, bei mehr als der Hälfte der Befragten gestiegen ist.

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