Kempen: Ferdi hat mehr als 500 Fans

Im Internet tummeln sich zahlreiche Kempener. Altstadt-Original Ferdi wird dort gar zur Kult-Figur.

Kempen. Das Altstadt-Original Ferdi (Foto nach dem Klick) hat seinen eigenen Fanklub mit mehr als 500 Mitgliedern. "Ferdi für Deutschland- Fanklub für Ferdi aus Kempen" ist eine Gruppe im StudiVZ, dem Sozialen Netzwerk, in dem sich nach Angaben der Betreiber rund elf Millionen Mitglieder tummeln. Darunter auch viele Kempener, die sich in Gruppen zusammenfinden und so ihre Überzeugungen kundtun.

"Kempen ist die geilste Stadt der Welt", heißt die Gruppe, die Karl Seifert gegründet hat. "Es geht um den Stolz, dass man in solch einer schönen Stadt wohnt oder zumindest mal hier aufgewachsen ist oder vielleicht auch nur zu Gast war", erklärt Seifert den Grund, warum er diese Gruppe gegründet hat.

Er selbst ist in Kempen aufgewachsen. Er wohnt zurzeit in Wuppertal, kehrt aber am Wochenende gerne in die Heimat zurück.

"Klar hat Kempen bestimmt auch negative Seiten", meint "Karlo" - so nennt er sich im Portal. Aber diejenigen, die sich an den positiven Seiten erfreuen können, sollen das mit der Mitgliedschaft in der Gruppe ausdrücken können - die StudiVZ-Gruppe als digitaler Ansteckbutton.

142 Personen haben sich angeschlossen und berichten im Forum, was "das geilste an Kempen" ist: Karneval, St. Martin, das Kuba und die Altstadt sind da ganz vorne. Und natürlich Ferdi.

Marco Verheye hat die Ferdi-Fan-Gruppe gegründet. "Ich würde mal behaupten, in Kempen kennen mehr Menschen Ferdi als den Bürgermeister. Ja sogar jedes Kind hier kennt Ferdi, der Mann gehört einfach zur Altstadt wie die Burg oder das Kuhtor", sagt Verheye. Daher habe er die Gruppe gegründet.

"Natürlich habe ich nicht mit so einer Resonanz gerechnet, aber das bestätigt doch meine Vermutung, dass Ferdi hier in Kempen extrem bekannt ist, und dass die Leute ihn trotz seines eigenwilligen Auftretens irgendwie total klasse finden", findet Marco. Der Mann sei eben ein Original und er sage immer das, was er denkt.

In Ferdis Gruppe wird auch diskutiert: Über Ferdis zutreffende Wetterprognosen, über seine Kontrollgänge im Rathaus oder im Krankenhaus. Ferdi ist immer da, wo was passiert und regelt gerne auch mal persönlich den Verkehr.

Auch Kritik gibt es im StudiVZ - wenn auch mit weniger Resonanz, so wie "Kempen braucht ein Starbucks!!" (42 Mitglieder) oder "Kempen braucht ne DISCO!!!" (29 Mitglieder). Und dann noch das: "es gibt städte, in denen was los ist... und es gibt kempen" (75 Mitglieder)- mit Groß- und Kleinschreibung nimmt man es halt im Internet nicht immer so genau.

Im Netzwerk Facebook gefällt mehr als 670 Nutzern das Profil der Stadt Kempen. Dort werden Fotos eingestellt, Neuigkeiten und Termine bekannt gegeben. "Mit Facebook ist eine zeitnahe Informationsverbreitung möglich. Es gibt meiner Meinung nach keine bessere Info-Verbreitung - außer der Zeitung", sagt eine Kempenerin, die auf bei Facebook fleißig postet.

Zugegeben: Das Internet hat seine eigenen Regeln. Da hat man schneller mal geklickt als gedacht oder gar gehandelt. Das zeigte sich jüngst beim Burger-Bestell-Weltrekordversuch, der über das StudiVZ angeleiert wurde und dann in der McDonalds-Filiale, Otto-Schott-Straße, kläglich scheiterte. Die StudiVZ-Gruppe hatte mehr als 1500 Anhänger - letztlich fand sich nur eine Handvoll Burger-Freunde in Kempen ein.

So mancher Kempener versammelt auf seinem Profil gut 100 Gruppen, von "Wir Dorfkinder wissen wenigstens noch, dass Kühe nicht lila sind" über "Hilfe! Wenn ich betrunken bin will ich Baustellenlampen klauen!" bis hin zu "Ich kaufe ein A und löse: Bockwurst".

Solche Banalitäten lassen zwar Ferdis Popularität in einem etwas anderen Licht erscheinen. Aber andere Kempener Berühmtheiten sind erheblich schlechter dran: Das Facebook-Profil von Thomas von Kempen gefällt nur zehn Usern.

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