Kempen: Der beste Postbote der Region

Wilhelm Froese ist der Briefträger des Jahres 2010 im Bezirk Kempen und Geldern. Gewählt wurde der 47-Jährige von seinen Kollegen.

Kempen. Sein Beruf muss ganz tief in Wilhelm Froeses Genen verankert sein. Der 47-Jährige, der von seinen Kollegen zum Postboten des Jahres 2010 gewählt wurde, hat im Unternehmen jedenfalls einen beachtlichen Familienanschluss. Auch seine jüngere Schwester und einer seiner Brüder schleppen Tag für Tag schwere Taschen mit Briefen durch die Straßen.

Dabei wollte Froese vor 32Jahren eigentlich Bäcker werden. "Ich hatte damals auch schon die Zusage für eine Lehrstelle", erinnert er sich. Doch dann kam ein Angebot der Post, bei der sich der Gelderner ebenfalls beworben hatte. Froese zögerte nicht und begann seine zweieinhalb Jahre dauernde Lehre in Krefeld.

Direkt danach bekam er einen Bezirk in Kempen zugeteilt, in dem er nun schon seit 30 Jahren arbeitet. An einen Wechsel hat er bislang noch nie gedacht. "Wenn es nach mir geht, bleibe ich in Kempen." Sein Gebiet erstreckt sich vom Bahnhof über die Kleinbahnstraße bis zur Kerkener und Von-Loe-Straße.

"Ich habe es nie bereut, zur Post gegangen zu sein. Das ist ein sicherer Job", sagt der Familienvater. Die Arbeitsbedingungen hätten sich allerdings seit den 80er Jahren sehr verändert. "Wir haben nicht mehr so viel Zeit wie damals."

Sehr wichtig sei ihm trotzdem der Kontakt zu den Kunden. "Ich habe auf meiner Route sehr viele Einfamilienhäuser, und in Kempen wohnen sehr gemütliche Leute." Daher komme es auch immer wieder zu Gesprächen auf der Straße oder an der Haustür. Auch zu seiner Auszeichnung als Postbote des Jahres gratulierten ihm schon viele Kempener. Dabei ist ihm das Aufsehen um seine Person unangenehm. "Ich stehe nicht so gerne im Mittelpunkt."

Doch nicht bei allen ist Froese beliebt. Obwohl der 47-Jährige selber einen Hund namens Shadow hat, wurde er beim Austragen schon mehrfach gebissen. "Das waren aber immer kleine Hunde und daher auch nur kleine Bisse."

Ein Fitnessstudio spart sich Froese, denn der Job des Postboten ist körperlich anspruchsvoll genug. Allein das Fahrrad wiegt gute 40 Kilogramm, die Tasche mit den Briefen noch einmal 50 Kilogramm.

Die Schicht beginnt immer um 6 Uhr morgens und endet zwischen 14 und 16 Uhr. Wind und Wetter spielen dabei für Froese keine Rolle, die Post wird auch bei Schnee ausgeliefert. Unter Erkältungen leidet er nur sehr selten. "Der Job härtet ziemlich ab."

Sobald er nach Hause kommt, widmet sich der 47-Jährige seiner Frau und den beiden 14 und 17 Jahre alten Töchtern. "Wir fahren oft ins Grüne, das ist für mich die perfekte Entspannung."

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