Kempen: Das Tor zum Hagelkreuz steht

Einweihung: Das Kunstwerk auf dem Concordienplatz ist seiner Bestimmung übergeben worden.

Kempen. Gestern Schlag 12Uhr: Steinmetz Manfred Messing klettert auf die Leiter, zerschneidet die Schnur, reißt das Laken von einer der 4,80Meter hohen Säulen. Ein Ah und Oh brandet über den Concordienplatz - das Kunstwerk fürs Hagelkreuz ist enthüllt. Weit über 100Schaulustige lassen sich das Schauspiel nicht entgehen und gratulieren den drei beteiligten Künstlern- neben Messing der Grafiker Jürgen "Moses" Pankarz sowie Landschafts-Architekt Burkhard Damm.

"Unser Stadtviertel erblüht", bringt es Bürgerverein-Geschäftsführer Bernd Faber auf den Punkt. Und berichtet über die Geschichte des 40Jahre alten Hagelkreuzes mit seinen 6500 Bewohnern. Mit dem "Zehnjährigen" des Bürgervereins sei dieses Kunstwerk nun das i-Tüpfelchen einer gelungenen Entwicklung.

Fast andächtig gehen die Blicke nach oben zu den Stelen, als Faber davon erzählt, wie ihn "die Ehrfurcht gepackt" hat, als er in der Künstlerwerkstatt war. "Dort wurden über sieben Tonnen Stein bewegt." Abschließend fordert Faber alle Hagelkreuzler auf, sich mit den Säulen auseinander zu setzen: "Vielleicht kommen Sie auch drin vor."

Mit der Tor-Symbolik will sich Bürgermeister Karl Hensel nicht so recht anfreunden. "Für mich ist diese Kunst an antike Säulen angelehnt, die vom Leben in diesem Stadtteil erzählen." Die zweite Botschaft sei für ihn- entsprechend dem Namen Concordienplatz und des in in den Säulen aufgegriffenen Eintracht-Gedankens- , dass die Menschen in diesem Viertel einträchtig miteinander lebten. Hensel zu den Künstlern: "Sie haben uns hier ein ganz treffendes Werk geschaffen, das jedem etwas zu sagen hat." An den Bürgerverein mit der Vorsitzenden Christiane Czwikla und Faber gerichtet: "Danke für Ihre Beharrlichkeit und Initiative."

Spätestens als Pfarrer Michael Gallach "Gottes Segen allen, die durch dieses Tor gehen" wünscht, nehmen die Besucher das Arrangement unter die Lupe. Darunter gesellen sich der Moerser Bürgermeister Norbert Ballhaus, der das Duo Messing/Pankarz von der Hüsch-Stele auf dem Moerser Friedhof kennt. Aber auch Landrat Peter Ottmann oder Ludger Gossens, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Krefeld, studieren die Moses-Männkes.

Und die Gedanken schweifen in die Zukunft, nachdem der "Conci" mit der Christ-König-Kirche (Grundsteinlegung 1992), der Platz-Sanierung 2005 und dem Kunstwerk nur noch eine Schwachstelle hat: die Ladenzeile. Bürgermeister Karl Hensel: "Ich könnte mir vorstellen, dass dort mal Neubauten entstehen mit seniorengerechten Wohnungen."

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